Auf den Punkt gebracht. #11 : Ist die Entlassung von Hulk Hogan gerechtfertigt?
Kurzfassung? Absolut. Wer daran nur einen müden Gedanken verliert hat den Schuss nicht gehört. Ginge es lediglich um die Verwendung des Wortes Nigger in einem neutralen Kontext, wie es schon einmal in einer Radio-Sendung passiert ist oder wie er es President Obama vorwirft hätte ich absolut kein Problem mit Hogan. Was er jedoch vor 8 Jahren in diesem Sextape vom Stapel gelassen hat ist nicht nur höchst rassistisch, wie er selbst schon zugibt(!), sondern teilweise auch homophob und hinterlässt einen allgemein ekelhaften Geschmack in meinem Mund.
Ich zitiere hier einfach George Carlin der die Sache gut auf den Punkt bringt :
„Es gibt tausende Gruppen die angepisst werden wenn man bestimmte Wörter sagt. Man kann nicht Nigger, Boogie, Jig, Jigaboo, Skinhead, Moolimoolinyon, Schwarzer, Junglebunny, Greaser, Greaseball, Dago, Guinea, Whop, Ginzo, Kike, Zebe, Heed, Yid, Mocky, Himie, Mick, Donkey, Turkey, Limey, Frog. Zip, Zipperhead, Squarehead, Crout, Hiney, Jerry, Hun, Slope, Slopehead, Chink, Gook sagen. Dabei ist an den Worten selbst gar nichts verwerfliches. Es sind nur Wörter. Der Kontext 
zählt. Der Verwender. Die Intention hinter den verwendeten Wörtern macht sie schlecht bzw. gut. Mich nerven Leute die von „bösen Wörtern“ reden. Bullshit! Der Kontext macht sie gut oder schlecht. Zum Beispiel : Das Wort Nigger. Ich sehe nichts verwerfliches an dem Wort Nigger. Das rassistische Arschloch hingegen, dass das Wort verwendet ist das Problem. Wir haben kein Problem wenn Richard Pryer oder Eddie Murphie es sagen. Warum? Weil wir wissen dass sie keine Rassisten sind – sie sind Nigger! Kontext. Kontext. Wir haben kein Problem mit ihrem Kontext, weil wir wissen dass sie Schwarz sind. Hey, ich weiß dass ich Whitey, der blue-eyed devil, paddy-o, fay gray boy, honkey Motherfucker bin. Macht euch um mich keine Gedanken. Es sind nur Wörter. Man kann keine Angst vor Wörtern haben die die Wahrheit sagen, auch wenn es eine unangenehme Wahrheit ist wie die Tatsache dass wir einen Idioten und Rassisten in jedem Wohnzimmer und an jeder Straßenecke in diesem Land haben.”
Und da haben wir es, meiner Meinung nach. Hulk Hogan wurde nicht entlassen weil er sich erdreistet hat ein Wort zu sagen. Hulk Hogan wurde entlassen da er ganz offensichtlich ein Rassist ist (auch wenn er es in der Öffentlichkeit echt gut versteckt…) und das in der heutigen Gesellschaft glücklicherweise nicht mehr toleriert wird. Das gleiche passierte mit seinem Hall of Fame Buddy Donald Trump, der während seines aktuellen Wahlkampfes rassistische Äußerungen gegenüber Mexikanern vom Stapel ließ und prompt von seinen Sendern rausgeschmissen wurde. Die Reaktion am Aktienmarkt ließen WWE zudem keine andere Wahl – obwohl man Hogan schon entlassen hatte fiel der Kurs gewaltig. Dort muss man eben tun was tatsächlich „Best for Business“ ist. Am Ende vom Tag ist WWE immer noch ein Unternehmen was sich um sein Image kümmern muss und ein Rassist als Werbefigur für das WWE Network in einer Periode in der WWE mit B.A STAR versucht gegen Bullying vorzugehen ist absolut nicht der richtige Weg. Hogan hatte ja keine wichtige Rolle innerhalb WWE. Er tauchte immer mal wieder auf, sagte „9,99$ – BUY THE NETWORK“ und verschwand wieder und kann deswegen so einfach rausgeschmissen werden ohne dass eine große Lücke entsteht.
Hier endet dann aber auch der einfach Teil, denn irgendwie hab ich auch etwas Sympathie mit dieser, entschuldigung, unredlichen Körperöffnung.
Stone Cold Steve Austin hat seine Frau windelweich geprügelt – verließ die Company jedoch aus eigenem Willen und kehrte ein halbes Jahr und 250.000 Dollar ärmer wieder zurück.
Michael Hayes ist ein bekannter Rassist. 2008 nannte er Mark Henry Nigger und wurde lediglich für ein paar Monate suspendiert. 2009 nannte er David Kapoor, besser bekannt als Ranjin Singh, einen „Sandnigger“. Hayes wurde nicht bestraft, Kapoor wurde die Kündigung angedroht da er um den selben Zeitraum herum in einem Segment als Heel in die Kamera lächelte. Oh, Hayes bot Rosa Mendez, einer rehabillitierten Alkoholikerin einen Drink an obwohl er genau über ihren Zustand informiert war.
Erinnern wir uns an Alberto Del Rio. ADR wurde gefeuert weil er einen WWE-Mitarbeiter schlug der ihn zuvor mit rassistischen Äußerungen beleidigte. Cody Barbierri, der ehemalige Mitarbeiter des Social Media Teams, wurde nicht gefeuert – er verließ im Oktober WWE seinem eigenen Willen nach.
Ich sehe öfters das durchaus humorvolle Video von Vince McMahon wie er John Cena „mah nigga“ nennt und wie Leute dies als heuchlerisch betrachten. Das war ein Sketch der auf die Ahnungslosigkeit eines alten, schier senilen Mannes anspielte. Sind die anderen Beispiele nicht viel schlimmer? Wieso wurden diese Menschen nicht aus der Company geworfen und aus der Geschichte gestrichen? Das ist der wirkliche Knackpunkt :
Verdient es Hogan? Ja.
Hätten es die anderen verdient? Absolut.
Was wir gerade sehen ist der Fall einer Kindheitslegende. Das Sextape wurde von WWE noch gut verkraftet, es ist ja schon schier unnormal kein Sextape im Umlauf zu haben in der „sozialen Generation“ aber man kann einfach keine rassistische Werbefigur haben. Das funktioniert nicht.
Oder hat das Michelin-Männchen eine KKK-Kutte auf?