BD: „Parasyte: -the maxim- – Volume 2“

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                                               Getestet und verfasst von General M 

       Quelle Bildmaterial: „Parasyte: – the maxim- – Volume 2, ©2018 KAZÉ. All rights reserved.“

                                             Ab sofort erhältlich als Blu-Ray und DVD

61 rOV wAJL. SL1024 Einen fulminanten Einstieg – anders kann man die Geschehnisse der ersten sechs Folgen der Animeserie zum Manga von Hitoshi Iwaaki aus den Madhouse Studios nicht bezeichnen. Entsprechend begeistert war ich von den Geschehnissen der ersten Volume, entsprechend vorfreudig blickte ich neuen Episoden entgegen. Die sind seit kurzem in Form der zweiten Volume auf DVD und Blu-Ray erhältlich und ergänzen den der Limited Edition zur Volume 1 beiliegenden Sammelschuber um die zweite der insgesamt vier geplanten Volumes zur Serie. Da die nächsten Folgen erst Ende September im Handel aufschlagen werden, sollte man sich die sechs neuen Episoden also gut einteilen. Und wir haben natürlich den passenden Test zur Fortsetzung der Parasitenhatz. Wer allerdings nicht wissen will, wie die Geschichte um Shin´ichi und Migi weitergeht, sollte hier lieber nicht weiterlesen. Zwar halten wir die Rezension wie immer so gut es geht frei von Spoilern, können diese hier aber schlichtweg kaum vermeiden. Besonders die Handlung der ersten Volume ist hier essentieller Gegenstand der Besprechung. Sagt nachher nicht, wir hätten euch nicht gewarnt! 

Die zweite Volume

Nachdem der eher unfreiwillig in der Hand des unscheinbaren Oberschülers Shin´ichi untergekommene Parasit Migi dessen ganzes Leben auf den Kopf gestellt hat und die beiden gemeinsam erste Kämpfe gegen jene Parasiten gewinnen konnten, denen es gelang, die Körper ihrer Opfer komplett zu übernehmen (und die menschliche Mitwisser wie Shin´ichi als ultimative Bedrohung betrachten), kehrt vorerst wieder ein Hauch von Ruhe ein. Bis es einem weiteren Parasiten gelingt, die Kontrolle von Shin´ichi´s Mutter zu übernehmen. Ehe die sich aus dem Staub macht, verletzt sie Shin´ichi tödlich am Herzen. Migi ist gezwungen, dem Sterbenden zu helfen.

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Durch diese tiefe Fusion überlebt der Schüler zwar und verfügt zudem auch noch über stark gesteigerte Körperkräfte, allerdings stellen sich mittlerweile zunehmend weitere, eher unerwünschte Nebenerscheinungen dar. Wie auch sein Parasit agiert er nun zunehmend rational und kalt gegenüber seinen Mitmenschen. Eine Veränderung, die besonders seinem großen Schwarm Satomi zu schaffen macht, die ihren Herzbuben in Spé kaum noch wiedererkennt. Die Beziehung der beiden wird auch dadurch weiter erschwert, dass mit der telepathisch begabten Mitschülerin Kana eine neue Figur auf der Bildfläche auftaucht, die sich aufgrund der Tatsache, dass sie Shin´ichi´s Gegenwart besonders stark wahrnimmt, auch noch in diesen verliebt. Nur gerät sie dadurch auch unmittelbar in den Dunstkreis der anderen, gefährlichen Parasiten.

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Etwa zur gleichen Zeit gesellt sich mit Hideo Shimada auch ein weiterer Parasit in Schülergestalt in die unmittelbare Nähe von Shin´ichi. Der gibt zwar vor, sich lediglich in die Gesellschaft integrieren zu wollen, geht aber insgeheim weiter seiner Mordlust nach. Doch die Killer aus dem All leben gefährlich, denn die Behörden sind sich aufgrund ihrer kaum verborgen gebliebenen Morde längst deren Existenz bewusst und arbeiten bereits an Gegenmaßnahmen. Gerade rechtzeitig, denn der Zirkel der Parasiten plant mit der Etablierung einer der ihren in einem hohen politischen Amt bereits ihren nächsten Zug…

Die Rezension

Die ersten Folgen der zweiten Volume sind unendlich deprimierend ausgefallen. Nicht aber etwa qualitativ, sondern emotional. Was Shin´ichi und Migi unmittelbar nach der Flucht der von einem Parasiten übernommenen Mutter erleben, zieht einen als Zuschauer einfach nur elendig runter. Und genau das ist von den Machern wohl auch so gewollt. Die neuen Folgen schlagen einen zunehmend düsteren Ton an und Shin´ichi, der sich zunehmend bewusst wird, dass er mehr und mehr seine Menschlichkeit verliert, steht mitten im Zentrum zahlreicher dramatischer Ereignisse. Dabei wirft die zweite Volume aber auch erstmals eine der zentralen Fragen der Serien auf: Wer ist die eigentliche Gefahr für die Erde? Die Parasiten? Oder doch eher die Menschen, welche die Umwelt durch ihre Nachlässigkeit und Konsumsucht mehr und mehr zur Müllhalde verkommen lassen? Philosophisch gesehen ist dieser Aspekt höchst interessant und regt definitiv zum Nachdenken an. 

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Sobald sich das Geschehen emotional halbwegs normalisiert, geht es dann auch in Sachen Gewalt wieder ordentlich zur Sache. Gelegentlich blitzt aber auch der Humor wieder auf, der die ersten Episoden gelegentlich so wunderbar durchbrochen hat. Dass die sonnigen Tage jedoch für die handelnden Charaktere längst vorbei sind, lassen die Folgen 7-12 zu jedem Zeitpunkt klar durchblicken. Es bleibt spannend zu sehen, ob der Zirkel der Parasiten seine Ziele erreicht, ob Shin´ichi und Satomi endlich zueinanderfinden und natürlich, ob der Schüler am Ende wieder seine Menschlichkeit wiederfindet. Bis diese Fragen beantwortet werden, müssen wir uns aber zumindest in Deutschland noch ein Weilchen gedulden. Die Vorfreude darauf ist jedenfalls ungebrochen. 

Die Blu-Ray

Die sechs neuen Episoden sind abermals allesamt auf einer Blu-Ray untergebracht und überzeugen hier wie auch die Episoden der ersten Volume durch eine durchgehend gute Bildqualität auf hohem Niveau, gemessen am Genre. Die Bildschärfe bewegt sich auf einem sehr guten Level und setzt die Animationen der Madhouse Studios prima in Szene. Auch Farbgebung und Schwarzwerte stimmen. Die Kontraste sind stimmig gewählt und passen zum zunehmend düsteren Geschehen am Bildschirm. Hier gibt es also abermals wenig zu meckern.

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Der Ton wird weiterhin sowohl in Deutsch als auch in Japanisch mit auf Wunsch zuschaltbaren Untertiteln angeboten, jeweils in Form einer DTS-HD MA 2.0 – Spur, also weiterhin ausschließlich frontlastig. Aber auch hier bleibt das Stimmverständnis gut, das Intro herrlich krachend und die Effektverteilung kann sich hören lassen. Abermals komme ich nicht umhin, den Deutschen Sprechern ein Lob für ihre hervorragende Synchronarbeit auszusprechen! Als Extras haben es lediglich drei Trailer zu anderen KAZÉ – Veröffentlichungen auf die Scheibe geschafft, auch das fast obligatorische Booklet ist dieses Mal nicht vorhanden. Dafür liegen den jeweiligen Veröffentlichungen eine Leseprobe zum Manga „Fire Punch“ bei, ferner ein kleiner Stapel Abziehtattoos, mit denen man seiner eigenen Hand den authentischen Migi – Look verleihen kann. Ein cooles Gimmick, welches wunderbare Erinnerungen an längst vergangene Zeiten weckt, wo sich Label und Publisher noch richtig Mühe gegeben haben, ein Release mit solchen Dingen aufzuwerten. Bitte mehr davon, nur bitte keinen echten Parasiten beilegen. 

Fazit

ava4„Mit den neuen Episoden bietet ´Parasyte -the maxim-´ weiterhin knallharte Animekost auf hohem Niveau. Die ersten Folgen der zweiten Volume sollte man sich aber nur zu Gemüte führen, wenn man WIRKLICH gute Laune hat. Die wird anschließend zwar völlig verflogen sein, das Opfer lohnt sich aber. Selten hat es eine Animeserie geschafft, mich mit ihrem Setting, ihrer Thematik und ihren Charakteren so runterzuziehen, nur um mich dann mit genau den richtigen Mitteln wieder emotional auf Kurs zu bringen. Chapeâu. Geblieben ist die Begeisterung über die immense Tiefe der Themen, mit denen man sich auseinandersetzen muss. Und natürlich die gleiche Form von Spannung und Vorfreude, wie zwischen der Wartezeit der ersten beiden Volumes. Was die Madhouse Studios da gezaubert haben, ist für mich bisher eine DER Überraschungen des Jahres. Und mein ganz persönlicher Anwärter auf das Anime – Highlight des Jahres – sofern auch die kommenden Episoden die hohe Qualität halten können. Da mache ich mir aber momentan überhaupt keine Sorgen.“ 

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