BD/DVD: „Grimoire of Zero – Volume 1 und 2“

                                                   Getestet und verfasst von General M 

                                           Ab sofort separat erhältlich auf Blu-Ray und DVD

Heute freuen wir uns, euch abseits unserer mittlerweile quasi zum Grundinventar gehörenden Animeberichte mal einen gänzlich neuen Beitrag vorstellen zu dürfen. Die Rede ist von „Grimoire of Zero“, einer zwölfteiligen Animeserie, die vom Japanischen Studio White Fox basierend auf dem erfolgreichen, gegenwärtig noch nicht abgeschlossenen Manga erschaffen wurde und nun auch bei uns in Deutschland aufgeschlagen ist. Hierzulande zeichnet sich Universum Anime für den Verleih verantwortlich und wird die Serie in drei Volumes zu jeweils vier Episoden veröffentlichen. 

Da uns die erste Volume aufgrund von Lieferverögerungen erst sehr spät erreicht hat und wir die zweite Volume daher gleich obendrauf erhalten haben, kombinieren wir einfach beides zu einem Review, verraten aber wie immer nur das Nötigste zur Story. Natürlich werden wir uns Ende September auch zeitig der dritten Volume annehmen – die soll dann auch mit Sammelschuber erscheinen und Platz für die komplette Veröffentlichung bieten. Ob sich die Anschaffung lohnt und ob „Grimoire of Zero“ für frischen Wind im Genre sorgt, erfahrt ihr wie immer, wenn ihr aufmerksam weiterlest.  

Die Serie

In der mittelalterlichen Fantasywelt von „Grimoire of Zero“ herrscht ein blutiger Bürgerkrieg. Auf der einen Seite befinden sich die gewöhnlichen Menschen unter Führung der strengen Kirche, auf der anderen Seite kämpfen die magiebegabten Hexen und Hexer. Einst aus noblen Motiven handelnd, spalteten sich mit der Zeit mehr und mehr Mitglieder des Magierordens ab und folgten von dort an eigenen, finsteren Zielen. Doch die Menschen interessiert nicht, dass es nicht nur böswillige Magier gibt. Selbst der kleinste Verdacht magischer Fertigkeiten, selbst wenn sie sich gegen nichtmagische Wesen richten, garantiert das Ticket auf den Scheiterhaufen, auf dem einst auch die mächtige und gütige Hexe Sorena ihr Ende fand. 

Der während der gesamten Serie nicht namentlich genannte Sölder durchstreift während der blutigen Auseinandersetzungen die Lande und verdient sich sein Geld mit der Hexenjagd. Als Biestseele, einem menschgeborenen Hybriden aus Mensch und Tier, die zumeist über immense Körperkräfte verfügen, wird er mit dem Rest seiner Gattung von nahezu jeder Seite verachtet und gefürchtet. Dennoch nehmen die Menschen seine Dienste gerne in Anspruch, zumal den Söldner ein nicht geringer Hass gegenüber den Hexen antreibt, die seine Spezies erst erschaffen haben und sie nun zu Opferzwecken jagen. Als er auf der Flucht vor einer solchen Trophäenjägerin von der positiv gesinnten Hexe Zero gerettet wird, schließt das ungewöhnliche Duo nach einigen Annäherungsschwierigkeiten einen Pakt: Die in der Welt unerfahrene Zero verspricht, dem Söldner seine menschliche Gestalt zurückzugeben, wenn dieser ihr bei der Suche nach einem mächtigen Buch als Leibwächter zur Seite steht. In den falschen Händen vermögen dessen Kräfte die ganze Welt ins Chaos zu stürzen. Wenig später gesellt sich auch der junge, unerfahrene Hexer Albus zu der ungleichen Gruppe.

Während die drei Reisenden ihrem Ziel immer ein Stückchen näher kommen, wird jeder für sich auch immer wieder mit den Folgen des Bürgerkrieges konfrontiert. Durch die ihnen gemeinsame Ablehnung durch die Menschen wachsen die drei aber stets auch ein Stück näher zusammen. Selbst unter der pelzigen harten Schale des Söldners verbirgt sich schließlich auch ein weicher Kern. Doch ein geheimnisvoller Fremder scheint ebenfalls hinter dem begehrten Buch her zu sein. Und der ist nebenbei auch munter dabei, durch geschickte Manipulationen weiter kräftig Öl ins Feuer des Krieges zu gießen…

Die Rezension

Mittlerweile habe ich wirklich mein Herz für die Animationen aus Japan (wieder)entdeckt. Dafür verantwortlich sind auch so wunderbar inszenierte Formate wie „Grimoire of Zero“, in das man sich überraschend schnell einfinden kann. Die Handlung entfaltet sich in einem sehr angenehmen Tempo und offenbart stetig mehr von seiner Welt und deren Gegebenheiten. Dass einem die Charaktere nahezu umgehend ans Herz wachsen liegt auch daran, dass die Handlung trotz vieler ernster und düsterer Momente immer locker erzählt wird und dabei zusätzlich stets mit viel Herz und Humor vorangetrieben wird. So richtet sich die Serie wie auch ihre Vorlage weniger an Erwachsene, sondern mehr an die Young Adults. Das soll nicht heißen, dass nicht auch ein volljähriges Publikum Spaß an der detailverliebten Welt finden wird, denn mich haben die Episoden der ersten beiden Volumes allesamt bestens unterhalten. 

 
Das Setting und seine Hauptcharaktere erinnern bisweilen sehr an Geralt von Riva und Ciri aus „The Witcher“, aber auch gewisse Parallelen zu „Ni No Kuni“ sind auszumachen, weshalb die Serie auch für Fans der entsprechenden Spiele einen Blick wert ist. Hervorragend gelungen ist die Deutsche Synchronisation, die mit überaus namhaften Sprechern aufwarten kann. Für den mürrischen Söldner konnte man Jörg Hengstler gewinnen, den Animefans wahrscheinlich als Deutsche Stimme des Kogoro Mori aus „Detektiv Conan“ kennen werden. Auch Luisa Wietzorek, die ihre Stimme sonst Hollywood – Actress Chloe Grace Moretz leiht, macht einen tollen Job als Zero. Auch alle restlichen Sprecher sind hervorragend besetzt. Kurzum, „Grimoire of Zero“ ist zwar insgesamt etwas leichtere Kost als manch anderer Anime, aber dennoch absolut nicht weniger sehenswert. Hier darf man dann auch guten Gewissens auch ein etwas jüngeres Publikum zu sich auf´s Sofa bitten, die Serie verzichtet trotz kleinerer, eher düsterer Einlagen auf übermäßig explizite Szenen. 

Die Blu-Ray´s/DVD´s

Die Heimkinoveröffentlichungen, ganz gleich ob man nun Volume 1 oder Volume 2 zu deren Bewertung heranzieht, fallen leider nicht ganz so prächtig wie erwartet aus. Obwohl das Bild bei beiden Formaten grundlegend gut im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten ausgefallen ist, hätte ich mir besonders von der Blu-Ray etwas mehr erhofft, besonders, weil „Grimoire of Zero“ eine sehr aktuelle Produktion aus dem letzten Jahr darstellt. Dort kann die Serie mit etwas satteren Farben überzeugen und profitiert insgesamt auch von der deutlich höheren Ausgangsauflösung, es mangelt jedoch durchgehend an Bildschärfe. Dadurch wirkt das Geschehen gelegentlich doch sichtbar milchig, nahezu sämtliche Szenen außerhalb weiter Einstellungen sind davon betroffen. Sonst gibt es allerdings wenig zu bemängeln. 

Der Ton gibt sich abseits der bereits erwähnten exzellenten Deutschen Sprecher sehr gut, obwohl er wie auch die zusätzlich mit zuschaltbaren Deutschen Untertiteln versehene Japanische Tonspur „nur“ im Format DTS-HD MA 2.0 auf der Blu-Ray verfügbar ist. Raumklangelemente sucht man hier also vergebens, das Geschehen bleibt vollständig frontlastig, überzeugt hier aber mit klar verständlichen Stimmen im Center sowie einer guten Abmischung im rechten und linken Speaker. Da die Serie zumindest bis einschließlich Folge 8 sehr dialoglastig ist und ohnehin kaum Gelegenheiten für große Effektspektakel bietet, kann man sich mit dem gebotenen Format durchaus zufriedengeben. Anders fällt das Urteil beim Bonusmaterial aus – dieses ist nämlich nicht existent. Da man auch auf sonstige Beigaben abseits der jeweiligen Scheiben verzichtet hat, beispielsweise die beim Konkurrenten KAZÉ zum guten Ton gehörenden Booklets, fällt der Preis von knapp 30€ pro Volume ziemlich happig aus. Preisleistungsverhältnis: Mangelhaft. Zumal die jeweils vier Episoden abseits von Intro und Abspann insgesamt gerade mal knapp 80 Minuten Laufzeit haben. 

Fazit 

                                            ©2018 Wrestling-Point.de/M-Reviews