Star Wars Jedi: Fallen Order – „Was lange währt, wird endlich gut!“

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                                                     Getestet und verfasst von General M 

81yGAHrQ7 L. SL1500 Fragt man heute nach guten Spielen aus dem Star Wars – Universum, bekommt man von alteingesessenen Fans meistens eher die Namen älterer Titel wie Jedi Knight und Co. zu hören. Tatsächlich hat sich Lizenzinhaber Electronic Arts in den letzten Jahren auch dank der folgenreichen Kontroverse um Star Wars: Battlefront II nicht gerade mit Ruhm bekleckert, wenn es um qualitativ hochwertige neue Ableger aus der Galaxis weit, weit entfernt geht. Unter der Verantwortung von Respawn Entertainment will man nun von Anfang an alles richtig machen. Ob den kreativen Köpfe hinter Titanfall und Apex Legends mit Star Wars Jedi: Fallen Order wieder ein von Anfang an guter Ausflug in die Galaxis gelungen ist, klärt unser Test pünktlich zum Verkaufsstart. 

               Hinweis: Sämtliches Bildmaterial wurde auf der XBOX One X aufgenommen. 

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Schwierige Zeiten

Wer sich mit der aktuellen Trilogie nicht anfreunden kann, hat großes Glück. Star Wars Jedi: Fallen Order spielt nämlich nicht zu Zeiten von Rey, Kylo Ren und Kohorten, sondern siedelt stattdessen inhaltlich zwischen Episode III und Rogue One (also kurz vor Beginn der klassischen Trilogie) an. Dort legt das Imperium seinen Würgegriff immer weiter um die gesamte Galaxie, Widerstand wird vor allem mit militärischer Überlegenheit zerschlagen. Natürlich steht es auch um den Orden der friedliebenden Jedi alles andere als gut, die nach der Order 66 weitestgehend ausgelöscht oder untergetaucht sind. Als Padawan Cal Kestis, der seine Ausbildung zum Jedi im Trubel vergangener Ereignisse nie wirklich abschließen konnte, leben wir versteckt auf einem imperialen Schrottplaneten und wracken den lieben langen Tag zusammen mit unserem besten Kumpel ausrangierte Schlachtschiffe aus den Klonkriegen ab. Die Gefahr, entdeckt zu werden, ist dabei immer allgegenwärtig.

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Tatsächlich fliegt Cal irgendwann auf und schließt sich nach einer gleichermaßen spektakulären wie verlustreichen Flucht vom Planeten der kleinen Truppe um Jedi Cere und dem mürrischen Piloten Greez an Bord der Mantis an, die alle verfügbaren Kräfte der Galaxis mobilisieren wollen, um den Orden der Jedi wieder aufzubauen und die Rebellion gegen das Imperium vorzubereiten. Bis dahin muss sich die Crew allerdings nicht nur mit allerlei Problemen herumschlagen, sondern sich auch immer wieder mit der eigenen, nicht immer rosigen Vergangenheit auseinandersetzen. Natürlich bleibt auch das Imperium bleibt nicht untätig und schickt den flüchtigen Unruhestiftern in Gestalt eines Inquisitionskommandos eine Truppe hochspezialisierter Jedikiller hinterher, die von einem ungleichen aber doch gnadenlosen Zwillingsduo angeführt wird. Gut zwanzig Stunden dauert das Spektakel, wobei leidenschaftliche Entdecker und chronische Komplettisten noch einiges mehr veranschlagen können, zumal auch der gewählte Schwierigkeitsgrad (es gibt vier Stück an der Zahl) maßgeblichen Einfluss darauf hat, wie gut ihr in der Geschichte von Cal und der Crew der Mantis voranschreitet.

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Die zeigt sich über den gesamten Spielverlauf als weitestgehend gut in Szene gesetzt und punktet durch einen abwechslungsreichen Mix aus ruhigen und epischen Momenten, enttäuscht aber dafür mit einem doch sehr offen gehaltenen Ende. Kurz und knapp also: Ein waschechtes Star Wars mit allem, was dazugehört. Während gerade die gut geschriebenen Nebencharaktere sich ihren Platz unter Größen wie Obi-Wan Kenobi und Darth Vader redlich verdient haben, bleibt aber ausgerechnet Hauptfigur Cal eher blass und schafft es anders als der Rest nur gelegentlich, so etwas wie Tiefe aufblitzen zu lassen. Und selbstverständlich sollte man vom Spiel als Teil des offiziellen Kanons nicht mit großen Überraschungen in Sachen Story rechnen. Um Welten unterhaltsamer und spannender inszeniert als die dröge Kampagne eines Battlefront II ist das Gebotene aber allemal. Verdanken dürfen wir das übrigens der Regie von Stig Asmussen, der seinerzeit bereits als Hauptverantwortlicher von God of War III bewiesen hat, dass er sein Handwerk versteht. 

Die Mischung macht´s! 

Wer mit Star Wars Jedi: Fallen Order allerdings ein Spiel erwartet, welches in Sachen Gameplay in gleiche Kerben stößt oder sich zumindest am kampflastigen wie akrobatischen Ansatz eines Jedi Knight orientiert, könnte jedoch trotz aller Stärken enttäuscht werden. Denn spielerisch erinnert daran hier nur sehr wenig. Stattdessen fühlt sich der fertige Titel wie ein Hybrid aus Uncharted und Sekiro: Shadows die Twice an. Es wird jede Menge gekraxelt, gehangelt und gehüpft, auch zahlreiche Rätsel warten auf den interessierten Spieler, gekämpft wird gegen die Schergen des Imperiums allerdigs nicht mit Blastern und dem übrigen Arsenal der Galaxis, sondern ausschließlich mit Laserschwert und den im weiteren Spielverlauf immer neuen Machtkräften. Was auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad noch ein Spaziergang im Park ist, der einen die meisten Situationen mit simplem Draufhauen erfolgreich lösen lässt, entpuppt sich allerdings auf höheren Herausforderungsstufen als fordernder Test für Geschicklichkeit und Reaktionsvermögen. Vor allem erfolgreiches Parieren und Manövrieren ist dann essentiell für den Sieg gegen die zahlreichen Feinde, die sich euch auf der Reise in den Weg stellen. 

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Dazu zählen nicht nur eine ganze Palette von unterschiedlich bewaffneten Sturmtrupplern, sondern auch zahlreiche große wie kleine Kreaturen der planetenspezifischen Flora und Fauna. Selbst mit imperialen Kampfläufern dürft ihr es gelegentlich aufnehmen. Zwischendrin warten dann immer wieder waschechte Bosskämpfe darauf, euer Geschick mit dem Laserschwert zu testen. Dabei fordert jeder Gegner unterschiedliche Taktiken. Normale Sturmtruppler beispielsweise lassen sich mit einfachen Mitteln bezwingen, auch abgegebene Blasterschüsse können bei richtigem Timing einfach auf die Schützen zurückgelenkt werden. Die meisten Gegnertypen sind allerdings deutlich schwieriger zu besiegen, bereits die im Nahkampf attackierenden Schocktruppler erweisen sich als geschickte Blocker. Es bedarf ein wenig Übung, ehe man für jeden Feind die richtige Taktik entdeckt hat. Dann jedoch geht das Kampfsystem hervorragend von der Hand. Letztendlich ist Star Wars Jedi: Fallen Order immer nur so anspruchsvoll, wie ihr es wünscht. Selbst auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad macht das Abenteuer aber immer noch eine Menge Spaß – auch wenn große Neuerungen in Sachen Spieldesign und Mechanik ausbleiben.

Eine Reise die ist lustig, eine Reise die ist schön… 

Insgesamt sechs Planeten könnt ihr im Laufe der Geschichte besuchen, darunter einige sehr prominente Bekannte. Unter anderem geht es nach Kashyyk, dem Heimatplaneten der Wookies, wo wir uns zuerst mit einem gekaperten AT-AT durch die Gegnerhorden mähen, ehe wir anschließend zusammen mit Saw Gerrera (hier noch mit freien Bronchien) an Land Sklaven befreien. Im lauschigen Gebirgsparadies Zeffo sowie dem gleichermaßen klippen- wie landschaftsreichen Bogano darf man aber auch den Fuß auch zwei komplette Neuschöpfungen im Star Wars – Universum legen. Nicht nur Abwechslung wird hier angenehm groß geschrieben, denn kein Planet gleicht optisch und spielerisch dem anderen, sondern auch in Sachen Größe nehmen die jeweiligen Welten immer umfangreichere Ausmaße an. 

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Während Bogano als Startplanet noch relativ klein geraten ist, bietet bereits Zeffo mit seinen unterirdischen Grabstätten und imperialen Basen jede Menge Nebengebiete abseits der Hauptgeschichte, die allerdings nicht allesamt gleich offen stehen. Oftmals versperren Terminals und eingestürzte Zugänge den Weg, erst später und mit neuen Fertigkeiten ausgerüstet lassen sich die entsprechenden Passagen öffnen. Dahinter warten oftmals gut versteckte Kisten, in denen sich neue Farbschemata für die Mantis oder Cal´s Kleidung finden lassen, außerdem jede Menge kosmetisches Zubehör für euer Laserschwert, die im Anschluss an jeder der zahlreichen Werkbänke im Spiel angebracht werden können und nicht zuletzt auch ein paar Upgrades in Form von Macht- und Gesundheitsboni. Zwar hält Electronic Arts sein Versprechen und verzichtet komplett auf Mikrotransaktionen oder DLC – Wahnsinn, weiß den Spieler aber leider anhand der tatsächlich angebotenen Fundstücke auch nicht zufriedenstellend zu belohnen. Denn wenn man eine gefühlte Ewigkeit durch dunkle Gänge wandert oder sich an steilen Klippen entlanghangelt, nur um am Ende nichts weiter vorzufinden als ein neues Farbschema, enttäuscht das schon. Die vielen Informationen über Flora und Fauna, welche man unterwegs via Scan einsacken kann, entschädigen ebenfalls keineswegs für die aufgebrachte Zeit. 

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Apropos Scan, Star Wars Jedi: Fallen Order führt mit dem putzigen Droiden BD-1 einen der wunderbarsten Sidekicks der jüngeren Videospielgeschichte ein. Der kleine Roboter erweist sich nämlich als äußerst hilfreicher Begleiter und kann verschlüsselte Terminals und Kisten hacken, sowie Panele mit Strom versorgen. Außerdem zeigt er auf Knopfdruck jederzeit die Karte des aktuellen Gebiets an. Und die ist auch bitter nötig, denn weil das Spiel komplett auf Wegweiser und ähnliche Komfortfunktionen verzichtet, gerät die Orientierung von Planet zu Planet immer schwieriger. Dass es außerdem keine Schnellreisemöglichkeiten gibt und ihr dementsprechend immer zu Fuß zur Mantis zurücklaufen müsst, verkompliziert die Sache nur noch mehr. Zwar könnt ihr überall Abkürzungen freischalten und euch so zumindest einige Minuten Laufweg sparen, allerdings kann man sich in den weitläufigen Arealen dennoch so schnell verirren, dass man manchmal eine Ewigkeit im Kreis läuft, ohne es überhaupt zu merken. Erschwerend hinzu kommt, dass die Karte mit zunehmender Aufdeckung immer unübersichtlicher wird und man dann erst Recht Probleme mit der Wegfindung kriegt, weil zusammenhängende Pfade nicht ausreichend dargestellt werden. 

Nutze die Macht

Wer sich anschickt, ein waschechter Jedi zu werden, muss natürlich regelmäßig seine Fertigkeiten verbessern. Besiegte Gegner belohnen euch mit Erfahrungspunkten, habt ihr ausreichend davon gesammelt und seid ein Level aufgestiegen, gibt es einen Fertigkeitspunkt. Anfangs ist die Auswahl noch relativ klein, im weiteren Spielverlauf werden aber immer mehr Abzweigungen freigeschaltet, durch die Cal neue Moves und Kombos erlernen kann. Auch Macht- und Gesundheitsleiste lassen sich stetig steigern, damit schnellen aber auch die Punktekosten mehr und mehr in die Höhe. Da sich die mächtigsten Fertigkeiten allerdings erst sehr spät im Spiel freischalten lassen, wirkt der Padawan nie übermächtig sondern entwickelt sich zusammen mit der Handlung angemessen weiter. Um allerdings überhaupt auf den Fertigkeitenbaum zugreifen zu können, muss Cal eine der vielen Meditationskreise im Spiel aufrufen. Die stellen auch die einzige Möglichkeit dar, seine Gesundheit und die Stimulanzien für Notfälle aufzufüllen. Klassische Selbstheilung gibt es nämlich nicht.

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Wer im Kampf den Löffel abgibt, muss vom letzten betretenen Kreis ausziehen und sämtliche angesammelten Erfahrungspunkte von dem Gegner zurückerobern, der unser Ableben zu verantworten hat. Angenehm fair sind die vielen Rücksetzpunkte, sollte man mal beim Wandlauf abstürzen oder versehentlich in eine Schlucht krachen (was dank der nicht immer ganz präzisen Steuerung durchaus öfter geschehen kann), startet man kurz vor der vermasselten Passage und kann einen neuen Versuch wagen. Längere Laufwege gibt es wirklich nur dann, wenn man im Kampf besiegt wird und längere Zeit keinen Ruheort aufgesucht hat. Falls ihr dort lediglich eure Talentpunkte verteilt, gibt es keine negativen Folgen. Füllt ihr aber Gesundheit und Ausrüstung auf, spawnen sämtliche Gegner abseits bereits besieger Mini- und Hauptbosse erneut. Dark Souls lässt grüßen. Wie schwer diese Mechaniken wiegen, ist aber ebenfalls stark abhängig vom gewählten Schwierigkeitsgrad. Ob ihr nämlich am Ende lieber ein Uncharted oder ein Dark Souls im Star Wars – Gewand spielen wollt, kann basierend auf eurer Präferenz für ein komplett anderes Spielgefühl sorgen. Aber auch als gesunde Mitte funktioniert das Zusammenspiel der Elemente wirklich gut. 

Star Wars goes Unreal

Anders als für einen Titel aus dem Hause Electronic Arts üblich, kommt für Star Wars Jedi: Fallen Order ausnahmsweise einmal nicht die Frostbite Engine zum Einsatz, obwohl die sich angesichts der fantastischen Leistungen in den letzten Lizenztiteln eigentlich absolut angeboten hätten. Stattdessen haben Respawn Entertainment das Spiel auf Basis der Unreal Engine 4 gebaut, die Ergebnisse können sich aber (meistens) ebenfalls mehr als sehen lassen. Beleuchtung, Volumetrie- und Partikeleffekte sind wie immer über jeden Zweifel erhaben und sorgen für eine stimmige Atmosphäre in allerbester Franchisetradition. Auch die Animationen sind gelungen, gerade in den vielen Echtzeitsequenzen darf man sich über ausdrucksstarke Mimiken freuen, die Charaktere bewegen sich zudem wunderbar flüssig und geschmeidig. Betritt man ein neues Gebiet, eröffnen sich einem nicht selten atemberaubend schöne Panoramen. Zwischendurch stößt man allerdings auch öfter mal auf matschige Texturen. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass man es hier mit einem wirklich schönen Titel zu tun hat, der die Atmosphäre der originalen Trilogie mehr als gelungen einfängt.

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Die Ladezeiten werden dabei relativ gut kaschiert, denn alle nötigen Vorgänge finden meistens im Hintergrund statt. Dafür müssen wir vor neuen Gebieten aber nicht selten Tunnel und enge Gassen passieren, die eben nur jenem Zweck dienen, die Areale vor einem in den Speicher zu pressen. Und das geht nicht immer ganz flüssig über die Bühne, gerade auf Konsolen kommt es beim Betreten neuer Zonen immer wieder zu kurzen, aber wahrnehmbaren Bildrateneinbrüchen. Auch während des regulären Geschehens können solche Aussetzer auftauchen, zum Glück halten sich solche Probleme aber eher in Grenzen. Auf Kashyyk kam es allerdings dank kurzer Verbindungswege auch mal zu kurzen, das Spiel pausierenden Zwischenladern. 900p legt die XBOX One S am Output an, während die reguläre PlayStation 4 in nativem Full HD auflöst und ein etwas schärferes Bild liefert. 30 Frames peilen die Basismodelle an und erreichen diesen Wert auch in den allermeisten Fällen. Auf dem PC dagegen bekommt man wie immer die volle Bandbreite an Möglichkeiten geboten, denn nur hier sind natives 4K bei 60 Frames möglich. Die fordern aber auch entsprechend leistungsstarke Hardware, besonders auf maximierten Settings. 

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Den erweiterten Modellen stehen dafür zwei verschiedene Modi gegenüber, nämlich Grafik und Performance. Letzterer löst das Spiel jeweils weiterhin in Full HD auf, dafür sind bis zu 60 Frames pro Sekunde für maximal geschmeidiges Gameplay möglich. So richtig funktioniert hat das allerdings in unserem Test auf beiden Plattformen nicht. Gerade die etwas schwächere PlayStation 4 PRO präsentiert in diesem Modus ein munteres Bildratengehüpfe und kann zwischen 30 und 60 Frames je nach Situation so ziemlich alles dazwischen bieten. Die XBOX One X liefert da wesentlich konstantere Ergebnisse, schafft es aber ebenfalls nur sehr selten, durchgehend perfekt abzuliefern. Im Grafikmodus geht es dann zurück auf 30 Frames pro Sekunde, dann aber dank Supersampling mit deutlich besserer Bildqualität. Natives 4K schafft zwar keines der erweiterten Konsolenmodelle, der Unterschied zwischen den jeweiligen Modi ist allerdings zu jeder Zeit absolut sichtbar. Und auch mit 30 Frames pro Sekunde spielt sich Star War Jedi: Fallen Order sehr gut. Weil die Bildrate im Grafikmodus außerdem stabiler ist als im Performancemodus, empfehlen wir hier ganz gleich was für einen Fernseher man nutzt, der Grafik Vorzug zu lassen. Ein schönes Spiel bekommt man aber so oder so geboten. 

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Kompromisslos überzeugt dafür die Soundkulisse. Nicht nur, dass die deutschen Sprecher allesamt einen guten Job abliefern, auch in allen anderen Belangen erzeugt das Spiel dank vorzüglichem Audiodesign und einem Score, wie ihn John Williams kaum besser machen könnte, eine absolut eindrucksvolle Klangatmosphäre, die sich vor den großen Kinofilmen niemals verstecken muss. Dolby Atmos – Support gibt es hier zwar leider nicht (das wäre wirklich die Krone gewesen), aber immerhin unterstützt das Spiel sämtliche Lautsprecherkonfigurationen bis einschließlich 7.1 – Heimkinosystemen. Ein letztes Wort wie immer zur Bedienung, die selbst mit allen erlernten Techniken jederzeit wunderbar von der Hand geht. Das Spiel ist primär für Gamepads programmiert worden und sollte auch am PC mit einem entsprechenden Peripheriegerät erlebt werden. Maus- und Tastatur gehen zwar auch, aber gerade deren chronischer Mangel an Präzision im Rahmen des Genres lässt die Kämpfe dann doch arg fummelig und damit auch frustanfällig gestalten, erst recht wenn auf höheren Schwierigkeitsgraden wirklich jede Sekunde zählt. Vorbildlich: Sämtliche Systeme bieten die Option, die Tastenbelegung jederzeit nach eigenen Wünschen frei zu konfigurieren. Ja, ich blicke immer noch in deine Richtung, Luigi´s Mansion 3!

Fazit und Wertung

55957770 2311144785603906 1491509483245928448 o„Nach all der Zeit ist es Electronic Arts, bzw. den talentierten Köpfen bei Respawn Entertainment endlich wieder gelungen, ein Spiel aus dem Star Wars – Universum abzuliefern, dass Fans rundherum gelungen abholt und diese auf eine atmosphärischen Solotrip durch die Galaxis entführt. Zwar bleibt der Hauptcharakter durchgehend blass und die Story im Rahmen des offiziellen Kanons in ihrem Ausgang relativ vorhersehbar, dennoch hätte ich gar nichts dagegen, mit der illustren Crew der Mantis in weitere Abenteuer zu ziehen, auch wenn. Der spielerische Mix aus Uncharted und klassischen Soulslike – Elementen funktioniert überraschend gut, was davon überwiegt, entscheidet der gewählte Schwierigkeitsgrad. Wirklich neu erfinden die Macher das Rad aber nicht. Dennoch: Star Wars Jedi: Fallen Order hat all seine Versprechungen erfüllt und mich so gut unterhalten wie es seit Jahren kein Spiel zur Galaxie weit, weit entfernt mehr geschafft hat. Davon ab sofort bitte wieder mehr, dann wird zukünftig auch niemand mehr danach schreien, Electronic Arts endlich die Lizenz zu entziehen.“

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PRO:

+ Opulente Beleuchtungs-, Volumetrie- und Partikeleffekte
+ Geschmeidige Animationen
+ Gute Figurenmimik
+ Teils wunderschöne Panoramen
+ Sechs abwechslungsreiche Planeten mit zig Subarealen und Verzweigungen
+ Zu jeder Zeit toll eingefangene Star Wars – Atmosphäre
+ Handlung fügt sich gut in den offiziellen Kanon ein
+ Überwiegend gut geschriebene Charaktere mit Persönlichkeit und Background
+ Funktioneller Mix aus Geschicklichkeit, Rätselpassagen und fordernden Kämpfen
+ Sinnvoll strukturiertes Fertigkeitensystem…
+ …welches sich erst nach und nach in angemessenem Tempo erweitert
+ Vier verschiedene Schwierigkeitsgrade…
+ …die sich deutlich auf das Spielgefühl auswirken und jeden Anspruch abdecken
+ Sehr guter Gesamtumfang
+ Viele freischaltbare Extras und überall auffindbare Hintergrundinformationen
+ Filmreifer Soundtrack
+ Hervorragende deutsche Sprecher
+ Zugängliche Bedienung (Gamepad) 

CONTRA:

– Blasser Protagonist
– Eher geringer Wiederspielwert
– Enttäuschendes, weil wenig aussagekräftiges Ende
– Kistenbelohnungen sind dem Aufwand zu deren Erreichen nie wirklich angemessen
– Gerade in größeren Arealen kann es zu massiven Wegfindungsproblemen kommen
– Unkonstante Bildraten im Performancemodus (One X/PRO)
– Gelegentlich ein paar schwache Texturen
– Suboptimale Maus- und Tastatursteuerung (PC)

                                           GESAMTWERTUNG:     8.5/10


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