BD: „So, I can´t play H! – Volume 1 und 2“

sicphw

                                                       Getestet und verfasst von General M 

              Quelle Bildmaterial: „©2012 Pan Tachibana, Yoshiaki Katsurai/Fujimi Shobo/Boku H Production Committee,
                                               ©2019 VIZ Media Switzerland SA. All rights reserved.“ 

                             Ab sofort erhältlich als Blu-Ray, DVD und via Anime On Demand

81kDkgao0YL. SL1500 Inmitten der längst eingetroffenen kalten Jahreszeiten braucht es manchmal mehr als nur Glühwein und eine anständige Decke, um sich kräftig aufzuwärmen. Passend dazu wird es heute bei M-Reviews richtig heiß, denn mit So, I can´t play H! haben wir für euch eine weitere Animeserie aus dem Ecchi-Genre ins Programm geholt, die sich allerdings ausnahmsweise mal nicht nur um die schönste Nebensache der Welt dreht, sondern Erotik mit Fantasy mischt. Natürlich kommt dabei auch der Humor nicht zu kurz. Aufgeteilt auf zwei bereits seit kurzem erhältliche Volumes lassen Lisara und Co. jetzt auch im Heimkino die Hüllen fallen. Ob sich die Anschaffung lohnt, klärt dabei wie immer unser Test. 

Die Serie

Dass man spätestens mit dem Eintritt in die Pubertät ein ausgeprägtes sexuelles Interesse entwickelt, sollte uns allen klar sein. Ryosuke Kaga ist was das angeht allerdings verdammt über die Stränge geschlagen. Dank seiner schier grenzenlosen Fantasie ist der Schüler quasi dauergeil und darauf auch noch stolz. Bei seinen Klassenkameraden kommt das erwartungsgemäß weniger gut an, Ryosuke ist als chronischer Perversling verschrien und wird trotz seiner sonst freundlichen Art besonders vom weiblichen Geschlecht gemieden. Lediglich  seine schüchterne Sandkastenfreundin Mina, die bereits seit Kindesbeinen in den Lustmolch verliebt ist, hält zu ihm – ihm die Wahrheit über ihre Gefühle zu gestehen hat sie sich bisher allerdings nie getraut. 

sicph5

Als Ryosuke eines Tages inmitten eines kräftigen Schauers auf die völlig durchnässte Lisara Restall trifft und diese mit nach Hause nimmt, nimmt der bisherige Alltag aus Pornoheftchen und Sexfantasien aber eine unerwartete Wendung. Die rothaarige Schönheit entpuppt sich nämlich als Todesgöttin aus einer anderen Welt, die nur aufgrund der Suche nach dem „Besonderen“ in die Menschenwelt gereist ist. In der Heimat herrscht nämlich ein erbitterter Krieg zwischen den Familien der Shinigamis und dem fiesen Galarblog, der unter keinen Umständen an die grenzenlose Energie des „Besonderen“ gelangen darf. Weil sich die Shinigami mit menschlicher Energie bei Kräften halten können, wird der gutmütige Ryosuke kurzerhand ausgesaugt, entpuppt sich aber dank seiner unermüdlichen sexuellen Fantasien als überraschend starke Kraftquelle, die alleine durch den Anblick Lisara´s immer wieder rasend schnell aufgeladen wird. 

sicph3

Kurzerhand schließen die Beiden einen Pakt: Ryosuke verspricht, der Shinigami bei ihrer Suche zu helfen und weiterhin als Energiespender zu fungieren, während Lisara den prophezeiten Tod des Perverslings in gerade einmal zwei Monaten zu verhindern verspricht. Mit der Zeit und zahlreichen gemeinsam bewältigten Gefahren aus der anderen Welt kommt sich das ungleiche Duo näher und näher. Aber kann die Verbindung von Mensch und Shinigami überhaupt funktionieren? Und was ist mit den zahlreichen weiteren Shinigamis, die plötzlich ebenfalls auf der Erde auftauchen? An weiblicher Gesellschaft mangelt es Ryosuke bald definitiv nicht mehr. Aber ist möglicherweise genau das der Grund für sein baldiges Ableben? 

Die Rezension

Basierend auf dem erfolgreichen Light Novel von Pan Tachibana und Yoshiaki Katsurai und animiert von dem genreversierten Animationsstudio Feel präsentieren sich die insgesamt 12 Episoden von So, I can´t play H! als ein überraschend durchdachter Hybrid aus klassisch freizügigem Ecchi mit großem Fantasyeinschlag. Letzterer greift besonders ab der zweiten Hälfte immer mehr, während der Anfang sich eher klassisch um sexuelle Aspekte und den daraus resultierenden Humor kümmert. Zum Lachen gibt es definitiv einigen Anlass, allerdings nur für jene, die mit den Eigenheiten des Genres überhaupt etwas anfangen können, schließlich ist der Humor extrem körperbetont und dementsprechend auch ordentlich versaut. Über die Grenze extremer Anspielungen geht die Serie aber natürlich nicht hinaus, anderenfalls wäre es mit der Freigabe ab 16 wahrscheinlich auch nichts geworden. Dafür zeigen die körperbetonten Damen allerdings überraschend viel Haut. 

sicph1

Die Rahmenhandlung rund um die Suche nach dem „Besonderen“ und dem bis zuletzt eher im Hintergrund agierenden Galarblog nimmt erst mit der zweiten Volume wirklich Fahrt auf, verlagert das Geschehen dann aber auch in die Welt der Shinigamis. Dann kommen auch Liebhaber effektreicher Kämpfe und fantasievoller Umgebungen ganz und gar auf ihre Kosten, auch wenn die andere Welt gerade mal oberflächlich erforscht wieder verlassen wird. Das Finale ist angenehm emotional geraten und bietet wie immer auch einiges für das Herz, vor allem hat mir der Ausgang wesentlich besser gefallen als das in meinen Augen etwas zu offene Ende von B Gata H Kei!, mit der ich überhaupt erst zum Ecchi-Genre gelangt bin. Als leichte Unterhaltung erfüllt So, I can´t play H! definitiv alle gesetzten Ansprüche und sollte Genrefans über die kalten Tage mit viel Kurzweil effektiv warm halten können. 

Die Blu-Ray´s

Im Heimatland Japan wurde die Serie bereits 2012 produziert und komplett ausgestrahlt. Erst jetzt sind sämtliche Folgen mit deutscher Synchronisation auch bei uns aufgeschlagen. Dass die Abenteuer von Ryosuke, Lisara und Co. bereits ein paar Jahre auf dem Buckel haben, sieht man den jeweiligen Blu-Ray´s allerdings zu keinem Zeitpunkt an. Das Bild präsentiert sich durchgehend mit knackiger Schärfe, kräftigen Kontrasten und einer ausgewogen warmen Farbgebung. Die erste Hälfte wird dabei eher von neutralen Paletten dominiert, dafür bieten die effektvollen Kämpfe schon einen kleinen Vorgeschmack auf die folgenden Episoden. Spätestens mit der Reise in die Welt der Shinigamis dreht die Farbgebung dann richtig auf und versetzt einen kurzzeitig in kunterbunte, extrem knallige Gefilde, die über die Blu-Ray gut rüberkommen. Bis dahin werden aber immer wieder schöne Highlights gesetzt, beispielsweise bei Lilara´s roter Mähne oder den bunten Kostümen. Zu meckern gibt es hier nichts, zumal die sechs Episoden pro Volume dank massig Platz auch nie unter Kompressionsschwierigkeiten zu leiden haben. 

sicph4

Der Ton präsentiert sich einmal mehr im verlustfreien DTS-HD MA 2.0 – Format und wird sowohl als deutsche wie auch japanische Variante angeboten. Passende Untertitel lassen sich jederzeit bequem an- und abschalten, die Lokalisierung ist typisch KAZÉ sauber durchgezogen worden. Weil die hiesigen Sprecher allerdings bis zum Schluss allesamt gute Arbeit abliefern, kann man der deutschen Synchronfassung guten Gewissens eine Chance geben. Obwohl sich der Ton ausschließlich auf den Stereobereich der Front beschränkt, stimmt die Ausgabequalität zufrieden. Kraftvolle Effekte, deren nachvollziehbare Platzierung links und rechts sowie eine gute, klar verständliche Abmischung von Dialogen und Soundtrack fügen sich zu einem sehr hörenswerten Ergebnis zusammen. Raumklang vermisst man dabei eher nicht, gute Gelegenheiten bietet die Serie ohnehin nur sehr selten. Wichtiger ist das gesprochene Wort. Und was das angeht haben die verantwortlichen Tontechniker definitiv alles richtig gemacht. 

sicph2

Zu eventuell vorhandenen Extras liegen uns ausnahmsweise keine gesonderten Infos vor, da uns KAZÉ dieses Mal lediglich mit einer Pressedisc versorgt hat. Laut Amazon muss man allerdings vollständig auf Bonusmaterial verzichten, lediglich ein Pappschuber sorgt dafür, dass die klassischen Plastikboxen im Regal etwas mehr ins Auge fallen als andere Veröffentlichungen. Bei stolzen 40€ pro Volume ist das aber definitiv zu wenig. 

Fazit

55957770 2311144785603906 1491509483245928448 o„Ich gebe es zu, aus unerfindlichen Gründen habe ich mein Herz für das Ecchi-Genre entdeckt. Schon überraschend, was der Job manchmal mit einem macht. Allerdings agiert man in dessen Rahmen ja weit unter explizitem Hentai und nutzt Erotik eher als Basis für Humor. So I can´t play H! zählt für mich zu den besseren Geburten des sich primär an junge Erwachsene richtenden Genres. Gute Charaktere, anständige Schauwerte und ein paar Lacher werden effektvoll vor dem Hintergrund einer Fantasystory präsentiert, die Animationsqualität ist hervorragend und das Ende mehr als befriedigend – was könnte ich also noch anderes sagen außer: Ansehen! Mit den jeweiligen Blu-Ray – Veröffentlichungen steht man zum Glück auch qualitativ auf der richtigen Seite. Den gewohnt hohen Preisen stehen aber dieses Mal keinerlei Beigaben gegenüber, was dann die sonst runderhum gelungenen Veröffentlichungen dann doch mit einem sauren Beigeschmack versieht.“ 

Die hier veröffentlichte Meinung stellt lediglich die Meinung des Autors dar und muss nicht zwangsläufig auch die von Wrestling-Point.de, M-Reviews und allen unterstehenden Mitarbeitern sein.
   

                                                 ©2019 Wrestling-Point.de/M-Reviews