4K UHD | Blu-Ray: „Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock“

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                                                    Getestet und verfasst von General M 

                                            Quelle Bildmaterial: „©Paramount Pictures GmbH. All rights reserved.“ 

                                 Ab sofort erhältlich als 4K UHD und Blu-Ray Remastered

81gD5PrOCL. SL1200 Sternzeit -301289.20436960924, kommandierender Offizier des Raumschiffs M-Reviews, General M. Nach einer ausgelassenen Orgie im Maschinenraum meldet sich die Crew heute mit Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock zurück auf der Brücke. Die guten Kritiken des Vorgängers und grundsolide Einspielergebnisse retteten das schwach gestartete Kinofranchise in eine neue Runde. Sowieso hätten es die Fans nie verziehen, wenn der massive Cliffhanger zum Ende von Der Zorn des Khan nicht aufgelöst worden wäre. Das sollte jedoch einmal mehr nicht ganz ohne Probleme geschehen. Pünktlich zum 55. Jubiläum von Star Trek ist auch der dritte Teil jetzt erstmals als 4K UHD und Blu-Ray Remastered erhältlich. 

Der Film

Der Sieg über Oberfiesling Khan hat einen hohen Tribut gefordert. Um die Enterprise samt deren Crew zu retten, hat Mr. Spock sein eigenes Leben geopfert und tritt nun seine ewige Ruhe auf dem frisch erschaffenen Planeten Genesis an. Schwer angeschlagen kehrt Captain Kirk (William Shatner, Loaded Weapon 1) zur Erde zurück, wo schon die nächste Hiobsbotschaft wartet: Nicht nur, dass sich Genesis zu einer interplanetaren Kontroverse entwickelt hat und dementsprechend von der Förderation zur Sperrzone erklärt wird, auch die längst überholte Enterprise soll endgültig eingemottet werden. Gleichzeitig scheint Schiffsarzt Dr. McCoy (DeForest Kelley, Zwei rechnen ab) nach den Strapazen der letzten Mission dem Wahnsinn verfallen zu sein und landet prompt in medizinischer Verwahrung. 

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Die Trauerfeier für Mr. Spock nimmt jedoch eine unerwartete Wendung, als Spocks Vater Sarek unvermittelt auftaucht und Kirk schwere Vorwürfe macht, weil er seinen Sohn nach dessen Ableben nicht umgehend nach Vulkan gebracht hat. Damit sei nun dessen unsterbliche Seele inklusive aller gesammelten Erfahrungen endgültig verloren. Wie sich heraustellt, hat Spock sein Wissen tatsächlich kurz vor seinem Tod weitergeben können, allerdings nicht an Kirk, sondern an McCoy! Um nun beiden den verdienten Frieden geben zu können, setzen sich Kirk, Sulu, Scotty und Co. über sämtliche Sternenflottenbefehle hinweg, befreien den Schiffsarzt aus der Psychiatrie, kapern in einem waghalsigen Plan die schwer beschädigte Enterprise und setzen Kurs auf Genesis. Dort erforschen in der Zwischenzeit Kirks Sohn David und die vulkanische Wissenschaftlerin Saavik in geheimer Mission die Planetenoberfläche. Als beide auf einen jungen Vulkanknaben stoßen, ist die Überraschung groß. Hat sich der regenerative Effekt des Planeten etwa auf die Leiche von Mr. Spock ausgewirkt?

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Viel Zeit, um über die Ereignisse nachzudenken, bleibt aber nicht, denn mittlerweile hat auch der klingonische Commander Kruge (Christopher Lloyd, Zurück in die Zukunft) Wind von Genesis bekommen und will die „ultimative Waffe“ unbedingt in seinen Besitz bringen. Um sein Ziel zu erreichen, zerstört er erst das Raumschiff der Forscher und setzt anschließend David, Saavik und den sich in rasend schnellem Tempo entwickelnden Spock fest. Bei der Konfronation im All gelingt es Kirk zwar, die klingonische Mannschaft massiv zu dezimieren, die völlige Zerstörung der Enterprise ist jedoch nicht der einzige Preis, der dafür bezahlt werden muss. Gestrandet auf einem dem Untergang geweihten Planeten kommt es zum Kampf Mann gegen Mann…

Die Rezension

Unmittelbar nachdem klar wurde, dass sich Der Zorn des Khan zu einem großen Erfolg mausern würde, gab Paramount grünes Licht für eine weitere Fortsetzung. Das dazugehörige Drehbuch schrieb Produzent Harve Bennett in Windeseile, schließlich war nach dem zweiten Teil längst klar, in welche Richtung sich die Geschichte bewegen sollte. Nur auf die Mitwirkung von Nicholas Meyer musste man bei der Umsetzung dieses Mal verzichten – der zeigte sich nämlich höchst unzufrieden über die gegen seinen Willen vorgenommenen Änderungen beim Ableben von Mr. Spock. Leonard Nimoy dagegen hatte mit seiner ikonischen Rolle eigentlich abgeschlossen, bekam bei der Sichtung des fertigen Films aber Lust auf mehr und ließ sich schließlich zur erneuten Rückkehr überreden, jedoch nur unter der Voraussetzung, auch Regie führen zu dürfen. Weil die Verantwortlichen bei Paramount aber der Meinung waren, dass Nimoy Star Trek hassen würde, musste dieses Missverständnis erst geklärt werden, was aber zum Glück schnell gelang. 

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Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Industrial Light and Magic wurde nahtlos fortgesetzt, ein Großteil des gut sechzehn Millionen Dollar schweren Budgets sollte letztendlich in Effekte und Kulissen investiert werden. Der klingonische Bird of Prey feierte in Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock übrigens seine Premiere und wird seitdem in fast unverändertem Design immer wieder zum Einsatz gebracht, obwohl das Design ursprünglich für ein romulanisches Schiff vorgesehen war. Insgesamt blieb die Qualität der Tricks aber hinter den Erwartungen zurück, weder die Explosion der Enterprise, noch der stetige Verfall von Genesis als einzige wirkliche visuelle Highlights abseits von Kostümen und Masken konnten das Publikum begeistern. Heute wirkt das alles nur noch viel veralteter als damals. Trotzdem hat der Film durchaus seine Daseinsberechtigung, denn die Geschichte um die Rückkehr von Mr. Spock wird zu einem zufriedenstellenden Ende gebracht. Mit dem gut aufspielenden Christopher Lloyd, der sichtlich Spaß an seiner Rolle als Schurke hat, bekommt Kirk zudem einen brauchbaren Gegenspieler serviert. 

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Die Entscheidung, wieder etwas von der Action des Vorgängers abzukehren und sich stattdessen mehr der Story samt deren Charakteren zuzuwenden, mag sicher nicht jedem schmecken. Was dafür wunderbar herausgearbeitet wird, ist die besondere Beziehung zwischen Kirk, Spock und McCoy, die seit jeher als einer der wichtigsten Standpfeiler der originalen Serie gilt. Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock ist daher weniger ein Weltraumspektakel á la Star Wars, sondern mehr eine Geschichte über Freundschaft, eine Auseinandersetzung mit Leben und Tot sowie einmal mehr dem unaufhörlich fortschreitenden Alter. Letzteres, das muss man leider sagen, sieht man der Crew bereits hier überdeutlich an. Bis zur endgültigen Rente sollte es aber noch drei weitere Filme dauern. Nicht der beste Beitrag zur Kinoreihe, aber sicher auch nicht der schlechteste. 

UHD und Blu-Ray: Das Bild

Technisch gesehen sind die ersten drei Filme jeweils für sich ein perfektes Beispiel dafür, wie man eine Blu-Ray NICHT mastern sollte. Wo Star Trek: Der Film mithilfe von Weichzeichnern jedweder Natürlichkeit beraubt wurde und das Sequel mit teils massiver Artefaktbildung zu kämpfen hatte, präsentiert sich Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock vollkommen überschärft. In der Konsequenz resultiert das quasi in einem kunterbunten Mix sämtlicher Schwächen der Prequel-Erstauflagen, zusätzlich leidet das Bild unter arg inkosequenten Rauschmustern. Ein Genuss ist die Sichtung also nie gewesen, trotz sonst solider Kontraste. Die Neuauflage will all diese Fehler nun beseitigen, auch dafür wurde ein neues Master in nativem 4K vom analogen 35mm-Originalnegativ gezogen. Und zu dem kann man wirklich nur eines sagen: Gottseidank. 

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Bereits die neue Blu-Ray bringt dem Bild zurück, was ihm seinerzeit durch übereifrige Nachbearbeitung geraubt worden ist. Da wäre zunächst eine natürliche, lebendige und unaufdringliche Körnung ohne nervige Unruhen, woraus im Direktvergleich bereits ein merklicher Unterschied resultiert. Durch den zusätzlichen Wegfall künstlicher Nachschärfung wirken die Gesichter vor allem in Nahaufnahmen wieder wie echte Menschen und nicht mehr wie zum Leben erweckte Wachsfiguren. Damit sind auch die durch Überstrahlung entstehenden Artefakte bei feineren Details endgültig Geschichte. Auch hier gilt aber, dass durch das neue Master nicht jene immer wieder auftretenden Unschärfen behoben werden können, die in dieser Form bereits 1984 so auf Film gebannt worden sind. Die alte Blu-Ray mag auf den ersten Blick definierter wirken, dieser Eindruck resultiert aber ausschließlich aus der Nachschärfung und ist mit weitem Abstand mehr Fluch als Segen. Auch farblich war die bisher regelmäßig wiederveröffentlichte Blu-Ray kein wirklicher Genuss. Mal zu kühl, mal zu grünlich und insgesamt einfach sehr inkonsistent. Die Neuauflage bietet hier ein viel ausgewogeneres, erdigeres Grading mit gesünderen Hauttönen und besserer Dynamik auf neutralen Flächen. Ein insgesamt überfälliges und sehr gelungenes Upgrade. 

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Die UHD löst einmal mehr in nativem 4K auf, kommt mit erweitertem Farbraum nach Rec.2020 daher und liefert auch dieses Mal Support für HDR10 und Dolby Vision. Einen erneuten Quantensprung sollte man trotzdem nicht erwarten. Abseits der nochmals feineren Körnung sind in Sachen Definition kaum nennenswerte Unterschiede zur Blu-Ray Remastered auszumachen. Dafür werden Farben nochmals intensiviert. Die Explosion der Enterprise wird über die UHD satter wiedergegeben, auch das Orange bei der Lava zum Ende von Genesis kommt nochmals besser zur Geltung. Die Szenen im All überzeugen dank kräftiger Schwarzanteile, während die Sterne über mehr Strahlkraft verfügen. Wie gesagt, marginale Unterschiede. Wer aber das Maximum aus dem neuen Master herausholen will, ist mit der UHD definitiv gut bedient, zumal beide Versionen momentan sowieso nur alternativlos im Rahmen der Collection erhältlich sind. 

UHD und Blu-Ray: Der Ton

Nicht ganz so tolle Nachrichten gibt es leider auch dieses Mal beim Sound zu vermelden. Obwohl die deutsche Tonspur wie schon jene der Vorgänger ebenfalls ein Upgrade von Dolby Stereo 2.0 auf das verlustfreie Format Dolby TrueHD erhalten hat, bleibt es qualitativ insgesamt mau. Ein Hauch mehr Dynamik bei den Dialogen, das ist auch schon alles. Soundtrack und Effekten hört man ihr Alter weiterhin deutlich an. Hier muss man schon über ein absolutes Gehört verfügen, um anderweitige Unterschiede ausmachen zu können. 

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Das ist natürlich schade, denn wenn man den Blick auf die von den bisherigen Veröffentlichungen in identischer Form übernommene englische Spur im Format Dolby TrueHD 7.1 schwenkt, hört man sofort heraus, was man aus so alten Klangkulissen noch alles herausholen kann, wenn man es denn will. Besonders ärgerlich bleibt die Tatsache, dass der erste Teil in der deutschen Fassung noch massiv vom Upgrade profitieren konnte, sich seitdem aber immer weiter auf enttäuschendem Niveau einpendelt. Das geht besser, Paramount! 

Die Extras 

Neue Veröffentlichung, gleiches Spiel: Auf die UHD haben es wieder nur die zwei bekannten Audiokommentare geschafft, das übrige Bonusmaterial findet sich ausschließlich an Bord der Blu-Ray und bietet lediglich das, was man bereits von den bisherigen Releases kennt. Das sind immerhin zwei Stunden Material, überwiegend in High Definition und mit besonderem Fokus auf die klingonische Rasse und allen dazugehörigen Designs. Aber auch viele weitere Aspekte der Produktion werden auf interessante Weise beleuchtet, offene Fragen dürfte es nach der Sichtung keine mehr geben. 

Fazit

profilbildapril„Das dritte Kinoabenteuer der originalen Crew vom Raumschiff Enterprise setzt nahtlos dort an, wo der zweite Teil aufgehört hat. Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock ist ein eher überraschungsarmer Film mit vorhersehbarem Ende und einer bereits sichtbar in die Jahre gekommenen Darstellerriege, der sich aber zumindest inhaltlich mit einigen interessanten Themen auseinandersetzt und mit einem starken Christopher Lloyd als Klingonenbösewicht Kruge aufwartet. Das neue Master ist ein hervorragendes Upgrade und beseitigt nahezu sämtliche Schwächen bisheriger Veröffentlichungen. Sowohl Blu-Ray Remastered als auch UHD bestechen durch Natürlichkeit und Farbtreue, bei der Ausstattung enttäuscht aber vor allem der deutsche Ton trotz Upgrade, auch beim Bonusmaterialist einmal mehr nichts neues zu erwarten.“

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