Poochy und Yoshi’s Wooly World™ – Knuddelalarm auf dem Handhelf

                                            Getestet und verfasst von General M

Während die Recken um Schwert und Schild bereits begierig auf den Test zu „For Honor“ warten (dauert noch ein bisschen, liebe Leser), widmet sich die TÜV – geprüfte Testabteilung an diesem sonnigen Valentinstag den Knuffigkeiten des Lebens. Fans von Yoshi kennen womöglich die Wii U – Fassung von Poochy und Yoshi’s Wooly World. Der alte Mann dagegen (das bin ich) begegnete dem grünen Dinosaurier bereits auf dem Gameboy. Erst in Super Mario 64 erfuhr ich dann, dass er grün ist. Es folgten Mario Kart, Mario Party und natürlich Yoshi’s Island, allesamt ebenfalls auf dem Nintendo 64, ehe es wenigstens für mich bedeutete, Abschied von einem von Nintendo’s wichtigsten Protagonisten zu nehmen. Beinahe 15 Jahre später begegnen wir uns auf dem 3DS wieder. Eines kann verraten werden: Yoshi ist immer noch so knuddelig wie 500 Millionen Pinguinbabys. 

Minimalismus á la Nintendo

Tiefgehende Geschichten kann man abseits von der Zelda – Reihe von Nintendo leider nur sehr selten erwarten. Das gilt auch für den aktuellen Yoshi – Ableger, welcher sich in Sachen Handlung äußerst simpel gestrickt (mein Wortspiel des Tages) gibt: Der böse Magier Kalek taucht auf der komplett aus Wolle bestehenden Welt auf und verwandelt die meisten Yoshis mal eben in nutzlose Garnknäuel. Zum Glück gibt es da allerdings den allseits beliebten grünen Yoshi, welcher sich mitsamt Hündchen Poochy daran macht, seine Freunde zu retten und die Ordnung auf der Insel wiederherzustellen. 

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Im Grunde ist das tatsächlich die gesamte Handlung des Spiels und verläuft damit nach der klassischen Nintendo – Formel für Sidescroller – Jump ’n Runs. Schade eigentlich, birgt das Setting sowie der spielerische Ansatz um die Wolle doch eine Menge Potenzial für eine schöne Story. Potenzial, welches eindeutig verschenkt wurde.

Jetzt geht’s um die Wolle! 

Besser gelungen ist da das Gameplay. Zwar müssen Käufer der 3DS – Version leider auf den gelungenen Co – Op – Modus der WiiU – Version verzichten, ebenso auf sämtliche anderen Online – Features, dafür bringt auch der Solo – Modus eine Menge Spaß. Das liegt zum einen an den zauberhaft fantasievoll gestalteten Welten, aber eben auch an dem putzigen Heldengespann und ganz besonders dem gelungenen Gameplay. Einziger Haken an der Sache: Die verfügbaren sechs Welten sind recht fix durchgespielt, bis dahin wird aber gehüpft, verdaut, entdeckt und eingesammelt, was immer man finden kann. Natürlich warten hier und da auch einige Minispiele und Rätsel auf den Spieler, beides allerdings nur mit geringem Anspruch an das Können. 

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Auf der Suche nach seinen verschwundenen Freunden gilt es für Yoshi, sämtliche Winkel des Levels zu erkunden. Die kleinen Dinger können sich an allen möglichen Orten aufhalten und sind teilweise sehr gut versteckt. Zum Glück kann man sich am unteren Bildschirm jederzeit stets darüber erkunden, wie viele Yoshi’s man gefunden hat und welche Geheimnisse einem entgangen sind. Der Anspruch, in jeder Welt 100% Fortschritt zu erreichen, ist durchaus gegeben, was den Wiederspielwert der Welten durchaus erhöht. Spätestens nach den 100% ist allerdings Ende. Das haben 100% oftmals so an sich. Dafür spendiert Nintendo einige Trostpflaster als Entschädigung für den abgespeckten Content: Alle 24 Stunden gibt es einen hübsch animierten Kurzfilm (insgesamt 31 an der Zahl) zu sehen, an dessen Ende eine Frage auf den Spieler wartet. Wird diese richtig beantwortet, erhält man 500 Diamanten. Damit lassen sich Level überspringen, an denen man verzweifelt. Eine nette Hilfe, aber angesichts des nicht gerade großen Umfangs doch eher überflüssig. Auch der 3DS – exklusive „Entspannt – Modus“ fühlt sich eher wie ein übermächtiger Cheat an. Hier begleiten Yoshi eine kleine Gruppe von Schnuffelchen, quasi die kleinen Verwandten von Poochy, welche nicht nur für einen unendlichen Vorrat an Munition sorgen, sondern weitere Vorteile bieten, die den grünen Dinosaurier FAST unbesiegbar machen. Immerhin kann jederzeit zwischen besagtem und normalem Modus gewechselt werden. Zu guter letzt bietet der 3DS die exklusive Funktion, seinen Yoshi ganz nach persönlichem Wunsch zu gestalten, Vorlagen dafür sind massenweise verfügbar. 

Kleiner Bruder – große Wirkung! 

Abgesehen vom bereits angesprochenen Abstrich in Sachen Umfang kann sich die 3DS – Version absolut sehen lassen. Die Bildrate liegt bei zumeist stabilen 30 Frames und sorgt so für ein flinkes, flüssiges Spielgeschehen. Zwar ist im Vergleich zur Wii U – Version durchaus spürbar an der Texturqualität geschraubt worden, im Gesamtergebnis präsentiert sich das Spiel aber auch auf dem Handheld hübsch, bunt und fantasievoll in Szene gesetzt. Auch hier spürt man zu jeder Zeit die Detailverliebtheit in Hinsicht auf die Gestaltung. Auch die Bedienung funktioniert exzellent und präzise. Hier hat man definitiv einen guten Job abgeliefert.

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Wie auch auf der großen Konsole präsentiert man eine zum Spielgeschehen harmonierende Musikuntermalung. Alles kombiniert schafft eben jene knuffige Yoshi – Erfahrung, welche man sich als Fan wünscht. Insbesondere der 3D – Effekt fügt sich hervorragend ins Gameplay ein und lässt die kunterbunte Wollwelt nochmal ein gutes Stück faszinierender erscheinen. Im Gegensatz zu vielen Spielen, welche diese Funktion kaum bis gar nicht bedienen, nutzt Wooly World das Feature voll aus. Gut so! 

Fazit und Wertung

ava2 „Die 3DS – Portierung von Poochy and Yoshi’s Wooly World ist ingesamt überaus gelungen, besonders der 3D – Effekt ist hübsch anzusehen. Schmerzlich vermisst bleiben aber die Online – Features des großen Bruders, besonders der Co-Op – Modus. Entschädigt wird man dafür mit 3DS – exklusiven Extras, wie einem Editor, einem besonders einfachen Spielemodus und einer Handvoll Kurzfilmen. Nett, aber eben doch kein Co-Op – Modus. Der bitte Nachgeschmack bleibt. Sonst bekommt man man auf dem Handheld eben genau das geboten, was man bereits inhaltlich von der Wii U kennt.“ 

PRO:

+ Kunterbunte, fantasievoll gestaltete Welt
+ Flüssige Performance
+ Hübscher 3D – Effekt
+ Gelungenes, abwechslungsreiches Gameplay
+ Zuschaltbare Hilfen
+ Gute Bedienung

CONTRA:

– Kein Co-Op – Modus
– Recht kurzer Umfang
– Spielerisch eher anspruchslos
– Oberfflächliche Geschichte nach Schema N
– 3DS – exklusive Features haben eher Beiwerkcharakter

                                                     GESAMTWERTUNG:     72%

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