Diablo III™ – Der Necromancer DLC oder „Ein teures Vergnügen“

                                       Getestet und verfasst von General M

Das Sommerloch. Keine andere Zeit ist für den Gamer so langwierig wie die Monate von Juni bis August. Ja, auf große AAA – Blockbuster muss man noch ein wenig warten, allgemein ist jedoch eine große Flaute auf dem Spielemarkt spürbar, welche den leidenschaftlichen Tester vor eine große Aufgabe stellt. Denn was soll der Tester testen, wenn es nichts zu testen gibt? Zum Glück gibt es da noch den neuen DLC zu Blizzard´s Hit Diablo III, den wir freundlicherweise zur Verfügung gestellt bekamen und welcher endlich die langersehnte neue Klasse des Totenbeschwörers ins Spiel integriert. Also Knochen gezückt und auf ins Getümmel! 

Knochenbrecher

Vorneweg, der knapp 15€ teure Downloadinhalt bietet außerhalb der neuen Klasse keine Erweiterungen in Sachen Story, auch anderweitige Neuerungen darf man nicht erwarten. Angehende Nekromanten erwartet exakt die gleiche Kampagne, die auch sämtliche bereits verfügbaren Klassen durchleben (oder bereits durchlebt haben). Nicht ganz unbegründet also die lautstarke Kritik vieler Spieler, den Preis für einzelne Klasse viel zu hoch angesetzt zu haben, schließlich bot bereits die offizielle Erweiterung „Reaper of Souls“ vergleichsweise wenig Inhalt für den damaligen Verkaufspreis. Ob man für eine neue Klasse allein wirklich nochmal 15€ auf den Tisch legen will, bleibt natürlich wie immer jedem selbst überlassen, andererseits macht der Totenbeschwörer verflucht viel Spaß, im wahrsten Sinne des Wortes. 

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    Die Klasse wird natürlich wie alle anderen auch mit einem eigenen Cinematic eingeführt.

Der im Deutschen mit Dietmar Wunder, unter anderem bekannt als Feststimme von 007 – Darsteller Daniel Craig hervorragend gesprochene neue Charakter gehört wohl zu den mächtigsten Klassen im ganzen Spiel und bietet darüber hinaus eine Menge Potenzial für verschiedenste Builds, die ihn zu einem extrem flexiblen, extrem starken Helden machen (natürlich auch in weiblicher Form). Während sich beispielsweise der Magier ausschließlich auf den Fernkampf verlässt, lässt sich der Totenbeschwörer auch in eine mächtige Nahkampfklasse verwandeln, welche besonders gegen große Gruppen effektiv austeilt und Feinde durch eine Vielzahl von Flüche schwächt.

Kadaverfeuerwerk

Die bevorzugte Spielweise der neuen Klasse bleibt aber dennoch der Fernkampf. Hier übernehmen vor allem die Heerscharen von beschworenen untoten Dienern das Austeilen, während der Totenbeschwörer seine Diener unter anderem mit Dornen und Wurflanzen unterstützt. In Kombination mit den epischen Tier – Sets verwandelt sich die neue Klasse in einen nahezu unaufhaltbaren Damage Dealer.   

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         Die zahlreichen Talente machen den Totenbeschwörer zu einer flexiblen Klasse. 

Ob man nun die Skelettarmee auf den Gegner hetzt, die auf Wunsch mit besonderer Wucht auf ein einzelnes Ziel einschlägt, schemenhafte Magier für zusätzlichen Schaden beschwört, oder aber einen Fleischgolem entfesselt, die meiste Zeit setzt der Totenbeschwörer auf Masse statt Klasse, die lediglich in besonderen Momenten unter Verbrauch der Ressource Essenz einen kräftigen Boost erhält. Dennoch agieren die Verbündeten als sehr nützliche Unterstützung, da sie es unter den wachsamen Augen des Helden auch mit großen Streitmächten mühelos aufnehmen können, während man selbst beinahe nur noch die zurückgelassenen Fleischberge für ein Feuerwerk aus Blut und Schaden in die Luft jagen muss. Eine solche Klasse hätte ich mir bereits im Hauptspiel gewünscht, nicht erst für weitere 15€ Jahre nach Release. Zwar erscheint die neue Klasse zu Beginn etwas übermächtig, bekommt auf den höheren Qual – Stufen aber natürlich dennoch zunehmend mehr Herausforderung. Ein effektives Spielen erfordert dann stets ein ausbalanciertes, stimmiges Build, viel Mikromanagement im Kampf und die konsequente Verstärkung durch Sets.

Diablo III64 2017 07 04 13 14 55 239    Skelettarmee, Fleischgolem und mehr: Der Totenbeschwörer ist niemals wirklich alleine. 

Insgesamt ist es Blizzard gelungen, dem Spiel mit einer frischen Klasse, welche sich angenehm von allen bereits verfügbaren Klassen abhebt, etwas neuen Wind zu verleihen. Teil III hat es nie ganz geschafft, die ungebrochenene Popularität des Vorgängers zu erreichen, wenngleich es natürlich dennoch ein hervorragendes Spiel ist und bleibt. Ich freue mich bereits darauf, meine Reise nach diesem Kurztest fortsetzen zu können, da die Klasse es mir wirklich angetan hat und ich vorhabe, daraus einen mächtigen, gut ausgerüsteten Charakter zu machen. Dennoch bleibt der zentrale Kritikpunkt der Mini – Erweiterung der zu hohe Preis. Besonders, wenn man bedenkt, was beispielsweise ein „Blood and Wine“ zum ähnlichen Preis geboten hat. Da ist eine neue Klasse viel zu wenig, so viel Spaß sie auch macht. 

Fazit

ava2 „Spaß macht er, der Totenbeschwörer. Alleine schon aufgrund seiner Vielseitigkeit hat er eindeutig Potenzial, zur beliebtesten Heldenklasse der Diablo – Spieler zu avancieren. Ein Ruf, den er bereits im Vorgänger innehatte. Es macht viel Vergnügen, mit den zahlreichen Builds zu experimentieren, oder auch ganz neue Fähigkeiten – Kombinationen auszuprobieren, während man sich durch die bereits bekannte Kampagne metzelt. Grundsätzlich ist die Erweiterung für Fans ein Muss, allerdings rechtfertigt das Gebotene dennoch zu keiner Zeit den extrem hohen Preis von 15€.“  

 

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