DOOM™ (Nintendo Switch) – „Hölle für die Hosentasche“

                                               Getestet und verfasst von General M

Mit der Switch steht Nintendo im Moment erfolgreicher denn je da. Nach exklusiven und von Kritikern und Spielern gleichermaßen begeistert aufgenommenen First Party – Titeln wie „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ oder dem momentan von einer Höchstwertung zur anderen pendelndem „Super Mario Odyssey“ sind die Japaner hervorragend für das diesjährige Weihnachtsgeschäft gerüstet. Kein Wunder, dass auch der Third Party – Support langsam Fahrt aufnimmt. Während der Port von Wolfenstein II: The New Colossus erst Anfang 2018 erwartet wird, hat sich Publisher Bethesda mit dem im Jahr 2016 ebenfalls immens erfolgreich gelaufenen „DOOM“ einem weiteren Port angenommen. Dieser ist seit gestern auf der Switch erhältlich. Aber wie gut funktioniert DOOM unterwegs?

Anmerkung: Wer sich nochmal detailliert über die Handlung und Spielmechaniken von DOOM informieren möchte, darf gerne erneut einen Blick in unser umfangreiches Review aus dem letzten Jahr werfen!

Mobiles Splatterfest mit Kompromissen

Die Handlung des Shooters verbleibt wie gehabt: Dank der durchgeknallten Wissenschaftlerin Olivia Pierce wurde auf dem Mars ein Portal zur Hölle geöffnet, Dämonenhorden in gewaltiger Anzahl fallen über das Personal des ansässigen UAC – Stützpunktes her. Einer der wenigen Überlebenden ist der namenlose Marine, der sich dank Power Suit und immer stärkerem Waffenarsenal den Höllenmächten entgegenstellt. 

DOOM switch nintendo screenshot 2
         Auch auf der Nintendo – Konsole nimmt es der UAC – Marine mit den Höllenkreaturen auf. 

Auf der Switch wird den Spielern die gleiche, angemessen umfangreiche Kampagne geboten. Inhaltliche Abstriche muss die Switch aufgrund ihrer begrenzten Hardware- und Speicherkapazität dennoch hinnehmen. Zum einen fehlt der in allen anderen Versionen vorhandene Editor, mit dessen Hilfe sich eigene Level bauen und anschließend mit der Community teilen lassen. Dafür bietet die Switch einen exklusiven Challenge – Modus, in welchem man die Hauptgeschichte von Anfang an mit allen Waffen rocken darf und dabei möglichst hohe Punktzahlen durch Killketten und Co. einfahren muss. Die entsprechenden Ergebnisse darf man dann mit weltweiten Ranglisten abgleichen und mit anderen Spielern um den Thron des besten DOOM – Spielers kämpfen. Als nette Dreingabe definitiv einen Blick wert. Der Multiplayer selbst ist aber auch hier verfügbar, muss allerdings erst nachträglich aus dem Netz gezogen werden. Insgesamt 22 GB verschlingt DOOM auf der Switch, zu viel für die üblichen Speicherkarten. Was auf Current Gen – Konsolen und PC´s schon fast wenig ist, bedeutet für die Megatexturen der id Tech Engine besonders in Sachen Darstellung starke Kompromisse auf der Nintendo – Konsole. Die Texturqualität wurde insgesamt stark zurückgeschraubt, manche Objekte wirken bisweilen sogar so, als würde ihnen jedwede Textur fehlen. Auch die Bildschärfe und Effektqualität ist deutlich geringer als auf allen anderen Systemen. Die Auflösung pendelt sich dabei trotz dynamischer Auflösungsskalierung meist durchgehend auf 720p ein (sowohl unterwegs als auch im Docking – Modus). Auch bei der Bildrate gibt es Abstriche. Das extrem rasante Gameplay kommt hier mit halber Bildrate, behält die angepeilten 30 Frames pro Sekunde allerdings in nahezu jeder Situation problemlos bei. Lediglich bei extrem vielen Gegnern bricht die Bildrate etwas ein. Bei all diesen Abstrichen bleibt DOOM aber auch auf der Switch ein unterhaltsames, kurzweiliges Arcade – Abenteuer für Gorefreaks und fährt mit gewohnt actionreichem, unkompliziertem Gameplay auf. Da man ohnehin ständig in Bewegung bleibt, fallen auch die grafischen Abstriche nur dann erst wirklich ins Auge, wenn man mal stehen bleibt und sich die Objekte und Umgebung etwas genauer anschaut. Trotzdem: DOOM kann sich auf der Switch definitiv sehen lassen und ist gemessen an der verbauten Hardware auch hier ein Erlebnis, wenngleich auch eher für Unterwegs empfehlenswert, da man am großen TV die technischen Unzulänglichkeiten doch sehr drastisch wahrnimmt und hier mit den Versionen für XBOX One und PlayStation 4, welche bereits unter Budget – Preis laufen, eindeutig besser fährt. Für die Switch dagegen werden vollpreisige 60€ fällig. 

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                      Trotz technischer Einbußen ist DOOM der perfekte Shooter für Unterwegs. 

Unter´m Strich kann man die Switch – Portierung definitiv als gelungen bezeichnen, da die Hardwarekapazitäten im Rahmen der Möglichkeiten hervorragend ausgeschöpft worden sind und spielerisch ein gleichwertiges Erlebnis im Vergleich zu anderen Plattformen geboten wird. Die Bedienung mit den angeschlossenen Sticks ist allerdings zu Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, die Motion Control – Features beschränken sich auf das Auführen von Quick Kills und sind andererseits einfacher per Tastendruck zu initiieren. Das insgesamt beste Bedienungserlebnis erhält man auf der Switch eindeutig mit dem Gamepad. 

Fazit und Wertung

ava2 „Den Dämonen darf man jetzt auch unterwegs einheizen! Trotz inhaltlicher und technischer Abstriche macht DOOM auch auf der Switch großen Spaß. Die Portierung ist gelungen und verspricht dank integriertem Multiplayer- und Challenge – Modus auch abseits der Hauptgeschichte zahlreiche Stunden Spielspaß. Fakt ist jedoch, dass die Switch – Version sich eher für die Hosentasche eignet, weniger für den großen Bildschirm daheim. Hier eignen sich andere Konsolenfassung wesentlich mehr. Mit knapp 60€ ist die Switch – Version darüber hinaus wesentlich teurer als die überlegenen Brüder und Schwestern. Wer bisher allerdings noch gar keine Gelegenheit hatte, DOOM zu zocken, kann hier mit gutem Gewissen zugreifen.“

PRO:

+ Gemessen an der Switch – Hardware vorbildlich abgelieferte Portierung
+ Zumeist stabile Bildrate, egal ob unterwegs oder daheim
+ Komplette Einzelspielerkampagne mit allen Pro´s und Contra´s des Vorjahres
+ Zusätzlicher, Switch – exklusiver Challenge Mode
+ Vollwertiger Mehrspielermodus enthalten
+ Gute Bedienung (Gamepad)

CONTRA:

– Deutliche Abstriche in Sachen Texturqualität und Bildschärfe
– Insgesamt nur für Unterwegs interessant
– Spielt sich dank halbierter Bildrate etwas gemütlicher als auf anderen Systemen
– Etwas gewöhngsbedürftige Bedienung (Sticks)
– Überflüssige Motion Control – Features
– Editor nicht enthalten
– Etwas hoch angesetzter Preis

                                                      GESAMTWERTUNG:     75%

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