BD: „My Hero Academia – Blu-Ray Box 1“

  

                                            Getestet und verfasst von General M

                 Quelle Bildmaterial: „My Hero Academia – Blu-Ray – Box 1, KAZÈ, Blu-Ray“

71oZctwGhFL. SL1024 Wer von uns hat nicht seit Kindesbeinen an davon geträumt, ein Superheld zu sein, oder zumindest über besondere Kräfte zu verfügen (Nein, die Luft zum Stinken zu bringen zählt nicht dazu)? In der Welt von „My Hero Academia“ wird beinahe jeder mit solchen Fähigkeiten geboren und nutzt sie je nach Gesinnung für das Gute oder das Böse aus. Aber eben nur beinahe. Denn circa 20% der Menschen sind „Normalos“ und werden ohne diese Attribute geboren. Entsprechend schwer haben sie es, in ihrem sozialen, meist von Kräften nur so strotzenden Umfeld, Anerkennung und Freundschaft zu finden. Dass aber mehr dazu gehört, als nur mit Superkräften ausgestattet zu sein, um wahrlich heldenhaft zu handeln, davon erzählt die auf einem überaus erfolgreichen Manga basierende Serie, deren erste Box nun erhältlich ist. 

Die Serie 

Izuku Midoriya träumt seit frühester Kindheit von nichts anderem, als der größte aller Superhelden zu werden und damit selbst den mächtigsten aller Helden zu übertreffen, den legendären „All Might“. Das große Problem: Er ist ein Normalo, verfügt also nicht über Kräfte und leidet darüber hinaus an einem ziemlich geringen Selbstbewusstsein. Von seinen Mitschülern gemobbt und ausgegrenzt findet er sein Heil in den zahlreichen Helden- und Schurkenforen im Netz. All das ändert sich schlagartig, als der junge Schüler dann tatsächlich „All Might“, dem Helden aller Helden begegnet, der seit einer schweren Verletzung nicht mehr dauerhaft aktiv sein kann und seitdem insgeheim nach einem geeigneten Nachfolger sucht. Beeindruckt von dessen unbedingtem Glauben an das Gute und dem Willen, notfalls auch das eigene Leben für das anderer zu geben, überträgt er Izuku seine übermenschliche Kraft. 

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Ein Held ist jedoch nichts ohne eine anständige Ausbildung. Zwar gilt das Heldendasein als offizieller Beruf, der vom Staat bezahlt wird, die richtige Kontrolle und Entwicklung aller Fähigkeiten erfordert jedoch den Besuch einer der zahlreichen Helden – Oberschulen. Die Aufnahmeprüfungen der berühmten U.A. High School stehen dabei unmittelbar bevor. Ein eisenhartes Training sorgt für einen gestählten Körper, aber wird Izuku auch in der Lage sein, seine neuen, erst langsam zum Vorschein kommenden Kräfte richtig einzusetzen? Da sich die besonderen Fähigkeiten bei allen anderen bereits in früher Kindheit entwickeln und zu Beginn einige unangenehme Nebenwirkungen haben können, werden die kommenden Herausforderungen für den idealistischen Schüler besonders gefährlich…

Die Rezension

Die Komplexität japanischer Animationen und Videospiele schockiert mich immer wieder auf´s Neue. Ich bin ja der Typ, dem man ein Lösungsbuch für ein Final Fantasy – Spiel in die Hand drücken kann und der dann bereits nach 30 Minuten trotzdem gnadenlos den Faden verliert. „My Hero Academia“ ist da anders, bietet es doch einen überaus leicht verständlichen, sehr zugänglichen Einstieg in die Welt von Helden und Schurken, deren Welt mitsamt seiner Charaktere detailliert und ruhig vorgestellt werden, ehe es dann komplexer wird. Zwar muss man mit der weinerlichen Hauptrolle erstmal ein bisschen warm werden, entdeckt dann aber schnell seine Sympathie für Izuki Midoriya und hat spätestens dann einen Mordsspaß am Geschehen, welches besonders von den herrlich verschiedenen Schülern und deren Fähigkeiten profitiert.

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Dabei sorgt auch der Charakter des „All Might“, welchen man sich als uneheliches Kind von Arnold Schwarzenegger, Chuck Norris und dem Papst vorstellen kann, für tolle Momente. Die Mischung aus Humor, Action und Emotionen stimmt einfach, stets erhascht einem beim Zusehen der Wunsch, ebenfalls Teil dieser Welt zu sein. Und ich glaube, wenn ein solcher Gedanke entsteht, muss die dafür verantwortliche Serie ziemlich gut sein. „My Hero Academia“ ist tatsächlich eine solche Serie, deren einziger Kritikpunkt für mich augenblicklich darin liegt, dass sie gelegentlich zu viel Zeit darauf verwendet, sich mit etwas zu erzwungenen positiven Moral- und Wertvorstellungen zu befassen. Und doch  ist es im Kern immer eine Geschichte um einen Jungen, der mehr sein möchte, als ihm alle anderen und in erster Linie auch er selbst zutrauen, was ich als eine schöne, motivierende Botschaft empfinde. Denn besondere Kräfte machen noch längst keinen Menschen aus. Es ist die Art und Weise, wie er damit umgeht, die ihn definiert. 

Die Blu-Ray

Insgesamt 13 Folgen umfasst die erste Staffel, davon befinden sich die ersten fünf Folgen in Form einer Blu-Ray im Rahmen der ersten Box. Bereits im Mai soll dann Nachschub folgen, während die letzten drei Episoden im August nachgereicht werden. Angesichts des stolzen Preises eine ungewöhnliche, doch etwas sauer aufstoßende Veröffentlichungspolitik. Dafür wird in Sachen Aufmachung aber allerbester Fanservice geboten. Statt gewöhnlicher Plastikhülle kommt die erste Box im schicken Hochglanzschuber mit Prägung daher und enthält neben einer Charakterkarte und einem Sticker auch noch ein umfangreiches Booklet voller Charakterbiographien und Artworks, welches ebenfalls durch eine qualitativ hochwertige Verarbeitung besticht.

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Die Bildqualität der einzelnen Episoden kann sich ebenfalls sehen lassen und bietet ein ausgewogenes Bild, welches mit guten Schärfewerten und Kontrasten überzeugt. In Sachen Ton darf man jederzeit zwischen der sehr gelungenen Deutschen Synchronisation und dem Japanischen Originalton wählen, welche beide im Format DTS-HD 5.1 auf die Scheibe gewandert sind und dank guter Abmischung wenig Raum zur Klage bieten. Nennenswerte Extras sind allerdings nicht enthalten, lediglich Vor- und Nachspann lassen sich auf Wunsch separat abrufen. Ich hätte mir jedoch sehr gewünscht, dass man beim Abspielen aller Episoden am Stück nicht alle 25 Minuten beides präsentiert bekommt. Dementsprechend kommt mir das erneute Anwählen unter den Extras irgendwie sehr sarkastisch vor. 

Fazit 

ava2„PLUS ULTRA! Ich habe seit langer Zeit nicht mehr solche Freude an einer Anime – Serie gehabt. ´My Hero Academia´ bietet humorvolle und effektreiche Unterhaltung, welche gleichzeitig auch eine schöne Botschaft transportiert. Das könnte zwar gelegentlich etwas weniger aufdringlich geschehen, aber diese spannende Welt voller Helden und Schurken hat mich einfach unweigerlich in ihren Bann gezogen. Umso unverständlicher ist, warum die ohnehin nicht sonderlich umfangreiche erste Staffel im Deutschsprachigen Raum dann auch noch in drei Teile gespalten werden muss. Mit einem entsprechend überflüssigen Cliffhanger endet dann auch das Geschehen im Rahmen der ersten Box, aber glücklicherweise geht es im Mai zügig weiter. Darauf freue ich mich allerdings bereits jetzt sehr, überzeugen Aufmachung sowie Qualität der Veröffentlichung doch auf ganzer Linie. Jetzt möchte ich auch ein Superschurke sein…Held. Ich meinte Held. Natürlich. Hust. Kniet vor mir. Hust.“

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