BD/DVD: „Daddy´s Home 2 – Mehr Väter, mehr Probleme!“

                                           
                                              Getestet und verfasst von General M

                   Quelle Bildmaterial: „Daddy´s Home 2, Paramount Pictures, Blu-Ray“

91y9iZIj8L. SL1500 Da der erste Teil von „Daddy´s Home“, in welchem sich Mark Wahlberg und Will Ferrell gegenseitig um die Gunst von Frau und Kindern bekriegen bei einem Budget von geschätzten 50 Millionen Dollar knapp das fünffache an den Kinokassen eingebracht hat, war eine Fortsetzung abzusehen. Wieder unter der Regie „Kill the Boss 2“ – Regisseur Sean Anders entstanden, startete Teil 2 pünktlich zu den Weihnachtstagen 2017 auch in den Deutschen Kinos und ist ab 19. April nun auch im Heimkinovertrieb erhältlich. Pünktlich dazu haben wir den Film für euch im Test. 

Der Film

Es scheint, als hätten die ungleichen Stiefväter Brad (Will Ferrell, „Der Knast – Coach“) und Dusty (Mark Wahlberg, „Boston“) ihre Streitigkeiten endgültig beigelegt und sich als Co-Daddys für die Kinder von Brad´s Ehefrau Sara (Linda Cardellini, „The Avengers: Age of Ultron“), welche aus einer Beziehung zum früheren Partner Roger (John Cena, „Dating Queen“) stammen, arrangiert. Neuer Ärger zieht allerdings pünktlich zu den Weihnachtsfeiertagen auf, denn sowohl Brad´s feinfühliger und sehr gesprächiger Vater Don (John Lithgow, „Cliffhanger“) als auch Dusty´s testosteronverspritzender Dad Kurt (Mel Gibson, „The Expendables 3“) haben sich überraschend zu Besuch angekündigt. Für Brad eine große Freude, für Dusty eher ein extremes Ärgernis. 

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Schnell mischt der Besuch das bisher so fragil erhaltene Idyll mächtig auf. Besonders Kurt, der den neuen Lebenspartner der Ex seines Schwiegersohns ebenso wenig leiden kann wie dessen weichherzigen Vater, tut alles nur erdenkliche, um Brad als Schwächling darzustellen und die zarte Freundschaft zwischen ihm und Dusty zu zerstören. Kurzerhand arrangiert er für die ganze Familie sowie Dusty´s neue Frau Karen ein Ferienhaus in den verschneiten Bergen. Klar, dass die ganze Sache früher oder später eskalieren muss und zahlreiche aberwitzige Situationen die logische Konsequenz darstellen…

Die Rezension

Man kommt nicht drum herum, den Film mit dem zur fast gleichen Zeit erschienenden „Bad Moms 2“ zu messen, nur das hier eben die Männer bei dem Versuch, irgendwie über die Feiertage zu kommen, im Vordergrund stehen. Geboten wird dabei eine Komödie nach bewährtem Muster mit Ferrell – typischem Humor, der sich meistens ein gutes Stück unterhalb der Gürtellinie bewegt, deren Gags aber im Vergleich zum Erstling wesentlich rarer gesät sind und auch nicht immer wirklich zünden. Wenig verwunderlich ist dann auch nicht die Tatsache, dass der Film bereits ab 6 Jahren freigegeben ist. Mehr Väter sind eben nicht auch unbedingt eine Garantie für mehr Qualität. 

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Während Will Ferrell den bemühten Durchschnittstypen mit gewohnter Charaktererfahrung gelassen ausfüllt, wirkt vor allem die Rolle des Dusty Myron dieses Mal überraschend zahm im Vergleich zum ersten Teil. So kann man Mark Wahlberg nur noch schwerlich als Antagonisten wahrnehmen. Diese Rolle übernimmt hier eindeutig Mel Gibson, der herrlich machomäßig agiert, was ihm selbst im Alter noch sehr gut steht. Aber auch John Lithgow sorgt als verschrobener Don dafür, dass die Vätersväter meist allen anderen gewaltig die Show stehlen. Das dann alles am Ende trotzdem gut und kitschig endet, sollte aber niemanden überraschen. Es ist ja schließlich Weihnachten. Trotzdem machen die Damen bei „Bad Girls 2“ im direkten Vergleich bei der Umsetzung einer nahezu identischen Grundidee einen besseren Job, der wesentlich nuancierter und härter ist, als die Fortsetzung von „Daddy´s Home“, welche ihr Potenzial zugunsten einer zugänglichen Familienkomödie bis auf wenige Ausnahmen zu sehr opfert. Gleichzeitig kommt man bei einer für das Genre ungewöhnlich langen Gesamtspieldauer von 121 Minuten auch nicht drum herum, die ein oder andere Länge aushalten zu müssen.

Die Blu-Ray/DVD 

Zwar ist die Blu-Ray der DVD erwartungsgemäß besonders in Sachen Bildschärfe und Details überlegen, kann aber in Punkto Farbgebung überraschenderweise gut mit dem HD – Medium mithalten. Dieses bietet darüber hinaus gute Schwarzwerte und eine allgemein angenehme, sehr natürliche Farbgebung. Nennenswerte Kritikpunkte abseits der üblichen Unterschiede im Rahmen der entsprechenden Medien gibt es nicht, lediglich ein leichtes Flimmern ist gelegentlich in manchen Szenen wahrnehmbar, stört das Geschehen am Bildschirm aber kaum. Insgesamt also eine schöne Veröffentlichung. 

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Gleiches gilt auch für den Ton, der auf der DVD Deutsche und Englische Sprache in Form einer Dolby Digital 5.1 – Spur bietet und jeweils mit einer guten, klaren und stets verständlichen Abmischung punkten kann, sich aber den DTS-HD 5.1 – Pendaten der Blu-Ray in Sachen Klangdynamik dennoch knapp unterordnen muss. Genrebedingt werden gegebenenfalls vorhandene Heimkinoanlagen, besonders natürlich deren Raumklangmöglichkeiten, kaum groß in Anspruch genommen oder gar ausgereizt, ganz gleich für welche Version man sich am Ende entscheidet. Das knapp halbstündige Bonusmaterial befasst sich dabei mit der Entstehung der Fortsetzung, der Wiedervereinigung von Cast und Crew aus dem ersten Teil und bietet darüber hinaus noch Outtakes und eine Handvoll erweiterter Szenen, welche der Schere zum Opfer gefallen sind. Annehmbar und sehenswert bestimmt, jedoch nicht essentiell. 

Fazit

ava2„Überraschend zahm agiert die Fortsetzung zu ´Daddy´s Home´, welche weitaus weniger Härten als der Vorgänger aufweist, aber leider eben gerade deswegen auch deutlich weniger gelungen ist. Filme wie diese leben zumeist einzig und alleine vom deftigen Humor jenseits der Schmerzgrenze, davon wird hier einfach zu wenig geboten. Ferrell und Wahlberg bleiben in der Wiederkehr ihrer jeweiligen Charaktere überraschend blass, während Mel Gibson und John Lithgow als unterschiedliche Vätersväter in all ihren Szenen genau das bieten, was man im ersten Teil so an den Charakteren Brad und Dusty geschätzt hat. Ich bleibe dabei: ´Bad Moms 2“ ist über weite Strecken das bessere ´Daddy´s Home 2´. 

 
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