THQ – WWE ’13 Promotion-Event

In guter alter Tradition lud THQ auch für WWE ’13 in den deutschen Firmensitz nach Krefeld ein, um einen Einblick über das kommende WWE Videospiel zu gewinnen. Der gute Carsten Lenerz hielt wie üblich die Eröffnungsrede und sprach die neuen Besonderheiten und Änderungen an. Hierbei kann man die großen Änderungen in 3 Punkte einteilen.

Als erstes ist da der Storymodus zu nennen, welcher komplett verändert wurde. Es gibt keinen „Road to WrestleMania“ Modus mehr. Dieser wurde durch den Attitude-Ära Modus ersetzt. Dabei bekommt man 6 verschiedene Geschichten mit insgesamt 8 verschiedenen Superstars aus der Zeit 1997 bis 1999 erzählt. Den Anfang machen Shawn Michaels und Triple H als DeGeneration X. Die 5 weiteren Storymodus-Abschnitte werden Bret Hart, Undertaker & Kane, The Rock, Mankind und natürlich Stone Cold Steve Austin sein. Dabei durchlebt der Spieler historische Ereignisse und spielt diese nach. Es gibt ein Primärziel, das erfüllt werden muss und historische Ziele, die nicht zwingend erfüllt werden müssen, aber einen Bonus bringen, wenn man sie erreicht. In dem Fall wird jeweils etwas frei geschaltet, wenn das historische Ziel erreicht wurde. Das schöne ist, dass man jederzeit jeden Schritt erneut spielen kann. Jedes Match ist ein Kapitel und man kann jederzeit jedes bereits frei geschaltete Kapitel erneut spielen, um die historischen Ziele zu erreichen oder einfach weil man dieses Kapitel noch mal spielen möchte. Die verschiedenen Geschichten gehen, soweit ich es bisher gesehen habe, teilweise fließend ineinander über. So tauchten in den ersten Kapiteln der DX der Undertaker und Mankind bereits auf und auch das legendäre Match der Survivor Series 97 zwischen Shawn Michaels und Bret Hart wird im DX-Szenario bereits stattfinden. Mein persönlicher erster Eindruck ist in jedem Fall komplett positiv und bisher hat mir noch kein Storymodus so gut gefallen wie dieser hier beim Probespielen.

Die zweite große Änderung zum Vorgänger ist der Universe-Modus. Dieser nennt sich WWE Universe 3.0. Hier wurde laut Aussage von THQ alles erweitert. Man kann alles frei entscheiden in seinem eigenen WWE-Universum. Welche Shows sollen im Kalender vorkommen? Welche Matches finden statt? Welche Pay Per Views werden ausgetragen? Kann man sich als Fan eine WWE ohne Monday Night Raw und ohne WrestleMania vorstellen? Der neue WWE Universe Modus lässt dies zu. Man kann seine WWE gestallten wie man will. Zudem kann man eigene PPVs entwerfen, eigene Wochenschows und kann selber eine große Matchcard mit bis zu 4 Titelkämpfen pro Event festlegen. Das war bisher nicht so möglich. Die verbesserte Predator 2.0 Technologie bietet mit über 100 neuen Animationen zudem eine wesentlich größere Auswahl an Szenarien. Für Fans des alten WWE Universe Modus wird dies sicherlich ein extrem interessantes Feature sein.

Die letzte große Änderung nennt sich „WWE Live“. Für WWE ’13 gab es ein komplettes Sound-Redesign. Nachdem mit WWE ’12 durch verschiedene Kameraeinstellungen eine Live-Atmosphäre vermittelt werden sollte wird dies nun auch über das Soundsystem erweitert. Alle Sounds wurde komplett und größten Teils in der Halle bei Live-Events neu aufgezeichnet. Es wurde eigens für dieses Spiel ein Sound-Team zusammengestellt, um den Sound so authentisch wie möglich zu gestalten. Dabei wurden auch Publikumsreaktionen genau studiert und berücksichtigt. Auch im Animationsbereich wurde dies mit berücksichtigt. So bleibt bei einem langweiligen Match das Publikum ruhig sitzen und ist recht leise, und wenn spektakuläre Aktionen gezeigt werden wird das Publikum laut, jubelt und springt sogar aus den Sitzen um zu jubeln und anzufeuern. Dadurch soll das Spiel dem Live-TV noch ähnlicher werden und der Spieler soll sich fühlen, als sitzt er gerade vor dem Fernseher und schaut sich eine WWE Veranstaltung an.

Soweit zu den Änderungen. Aber wie war den nun eigentlich der Event? Ich persönlich fand ihn wie üblich angenehm, wobei in diesem Jahr das Hauptaugenmerk auf das Probespielen gerichtet wurde. Es gab die Einleitung von Carsten und dann ging es an die Pads und man konnte frei alles testen. Zur Mittagszeit gab es natürlich wieder gutes Essen aus der Stammpizzeria, aber ansonsten hieß es „zocken“,“zocken“ und noch mehr „zocken“. Ich habe mir dieses Jahr fast ausschließlich den Attitude-Ära-Modus angesehen. Das lag daran, dass mich dieser einfach begeistert hat und es echt spaß gemacht hat ihn zu spielen. Das mag auch mit meiner Wrestling-Vergangenheit zusammenhängen. Schließlich hab ich diese Ära damals miterlebt und habe damals als Wrestling-Mark ohne Internet und sonstigen Insiderquellen noch nichts von der ganzen Backstagepolitik mitbekommen und das reine Produkt genossen und mitgefiebert.

Aber ich denke auch für jüngere Fans wird es interessant sein die späten 90er in diesem Modus zu durchleben. Schließlich sind die 8 Superstars aus diesem Modus auch heute noch regelmäßig zu sehen. Shawn Michaels, Bret Hart und Stone Cold Steve Austin sind in der Hall of Fame und haben immer wieder Gastauftritte bei WWE. Gleiches gilt für die Hardcore Legende Mick Foley alias Mankind, alias Dude Love, alias Catus Jack. Der einzige Mann mit 3 Royal Rumble Match Teilnahmen in einem einzigen Royal Rumble Match war erst vor wenigen Tagen bei Raw und zudem mit einem Gastauftritt als aktiver Wrestler beim Royal Rumble Match in diesem Jahr mit dabei. Wer könnte das Match von The Rock bei WrestleMania XXVIII im April diesen Jahres vergessen? Schließlich war es der Main Event. Und auch der Undertaker und WWE COO Triple H haben bei der diesjährigen WrestleMania einen Klassiker abgeliefert. Letzterer stand zudem vor wenigen Wochen im Main Event des SummerSlam 2012. Und Kane ist heute noch als Vollzeitworker dabei und der Meinung, dass er Tag Team Champions ist. Für Nostalgiker ist dies die Chance, noch mal den Glanz der Attitude Ära zu erleben. Und mal ganz ehrlich. Wer hat sich damals nicht ein derartiges Spiel mit einem so großen Roster und so vielen Möglichkeiten und Details gewünscht? Und junge Fans die noch nicht so lange dabei sind erleben den wohl interessantesten Geschichtsunterricht, wenn ich es mal so nennen darf.

Alles in allem hat das Probespielen Lust auf mehr gemacht und der Titel sollte in keiner Sammlung fehlen, wenn man gerne mal ein Wrestlingspiel einlegt. An Kritikpunkten fällt mir an dieser Stelle nur das übliche ein. Dabei geht es um die Darstellung der Superstars, die fast allesamt mit einem perfekten Sixpack ausgestattet sind und generell geschönt dargestellt werden. Aber das war ja schon immer so in dieser Reihe. Nach einigen Stunden Attitude-Ära-Modus war es dann schon wieder Zeit die Heimreise anzutreten. Mal sehen was das nächste Jahr bringen wird. Aber vorher kann man sich erstmal auf ein wirklich gelungenes Wrestlingspiel freuen.

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