Chavo Guerrero über die Unterschiede zwischen AEW und WWE; Weshalb die Talente von AEW für ihre Matches Hilfe benötigen

Der ehemalige AEW Star Chavo Guerrero sprach mit Wrestling Inc. über seine Zeit in der Company und ging ebenfalls auf die Hauptunterschiede zwischen WWE und AEW ein. Auch erwähnte der 51-Jährige, was ihm besonders gut bei All Elite Wrestling gefallen hat.

„Sie geben einem eine Richtung vor und lassen einen dann tun, was man möchte. Das ist eine Sache, die ich bei AEW cool fand. Wir waren also auf jeden Fall an allem beteiligt und haben auch mit Andrade gesprochen. Ich hätte ihm aber nicht bei der Ausführung seiner Matches geholfen, denn das war ganz allein seine Sache. Aber bei Promos und Backstage-Sachen habe ich immer gesagt: ‚Hey, versuch dies und mache das bloß nicht, lass uns lieber diesen Weg gehen‘. Es war toll, mit ihm zu arbeiten.“

Die WWE ist ein völlig anderes Gebilde als AEW: „WWE ist einfach ein anderes Metier, Mann. Manchmal hat man Erfolg und manchmal nicht. Manchmal plant Vince etwas mit dir und manchmal nicht. Wer weiß das schon?“

Chavo stellte sich allerdings die Frage, warum WWE bedeutsame Stars entlassen hat, mit denen man gutes Geld hätte verdienen können. „Da fragt man sich schon: ‚Was? Das macht doch keinen Sinn, was soll das?'“

Chavo würde sich einen goldenen Mittelweg zwischen WWE und AEW wünschen, da der Wrestling Marktführer die Matches bis ins kleinste Detail kontrolliert und AEW sich seiner Meinung nach nicht komplett bei dieser Sache heraushalten sollte.

„Bei WWE mischen sich die Produzenten und die Agenten in die Matches ein. Bei AEW lassen sie dich dein eigenes Ding machen. Es ist also fast so, als bräuchten wir einen goldenen Mittelweg. In der WWE wird man manchmal zu detailliert beobachtet und bei AEW hätten sie meiner Meinung nach mehr machen können, wie ich finde. Ich hatte das Gefühl, dass sie vielen jungen Leuten wirklich (bei ihren Matches) helfen müssen, um entsprechendes an den richtigen Stellen zu platzieren.

Diese AEW Kerle sind so talentierte Wrestler und so talentierte Athleten, aber manchmal ist es ein Spotfest. Man sieht es, sie lassen einen Spot nach dem anderen folgen, doch nur weil man einen Rückwärtssalto machen kann, heißt das noch lange nicht, dass man einen Rückwärtssalto auch im jeweiligen Moment ausführen sollte. Ich glaube, dass sie darin Hilfe brauchen.“

Anmerkung für neuere Wrestlingfans: Ein „Spotfest“ beschreibt mehr oder weniger ein Match, in dem die Wrestler/Innen einfach von einem Höhepunkt zum nächsten springen, mit wenig oder gar keinen Bezug zum Storytelling oder der In-Ring Psychologie.